Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- 4921 Borken
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- Ortskennziffer
- 63400102005
Weitere Informationen
Burg Borken
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229 m über NN
Gemarkung Borken (Hessen), Gemeinde Borken (Hessen), Schwalm-Eder-Kreis Die Burg lag am Südrand des alten Stadtkerns von Borken auf einer hügelartigen Erhebung. Wann und von wem die 1266 als ziegenhainisches Lehen erwähnte Anlage errichtet wurde, ist nicht bekannt. Auch die Innenbebauung des Burggeländes bleibt unklar. Die Burganlage wurde 1469 von Landgraf Ludwig II. von Niederhessen erobert und zerstört. Erhalten sind geringe Reste der Wälle und Gräben sowie eines Kellergewölbes.
- Basisdaten ↑
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Ortstyp:
Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- castro (1266) [HStAM Bestand Urk. 26 Nr. 249]
- burg (1380) [HStAM Bestand Urk. 53 Nr. 503]
- alte Burg, die (1543)
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Lagebezug:
9 km westnordwestlich von Homberg (Efze) gelegen
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Lage:
Die Burg lag am Süd-Rand des alten Stadtkerns von Borken zu Füßen des Blumenhains, zwischen unterer und oberer Bergstraße, die den früheren Burghügel kreisförmig umschliessen. Von der mittelalterlichen Mehreckanlage, deren Existenz sich auch in Flurnamen (an der Borg, off der Borg, Burg) widerspiegelt, haben sich nur geringe Spuren der Befestigung (Wälle, Gräben) erhalten.
- Geschichte ↑
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Ersterwähnung:
1266
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Letzterwähnung:
1543
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Besitzgeschichte:
Im 13. Jahrhundert befindet sich die Burg im Besitz der von Borken, vielleicht als ziegenhainisches Lehen. 1297 trägt Ritter Werner von Löwenstein-Westerburg Burg Borken und Zubehör Landgraf Heinrich von Hessen zu Lehen auf. Im Jahr 1302 wird die halbe Burg Borken durch den Landgrafen von Hessen von den von Löwenstein-Schweinsberg erworben; Werner von Löwenstein-Westerburg sagt Landgraf Otto Hilfe aus seinem Haus Borken zu. Derselbe Werner will 1303 Burg Borken von Seiten Mainz nicht gegen Hessen, von Seiten Hessen nicht gegen Mainz gebrauchen. 1317 übergibt Landgraf Otto Graf Johann von Ziegenhain das halbe Haus Borken; beide beschließen, "daz stedichin Borkin" zu bauen und einigen sich über das Haus Borken zu halben Rechten. 1333 tragen die von Löwenstein die Ziegenhainer Hälfte der Burg Borken zu Lehen. Schon 1358 sind die Grafen von Ziegenhain wieder im Besitz einer Hälfte der Burg Borken (bis zum Aussterben des Hauses 1450). Johann von Schorpheim zu Borken räumt Landgraf Heinrich 1372 halb Borken ein. Im Jahr 1414 versetzt Henne Holzsadel dem Landgrafen sein Haus auf der Burg Borken. 1436 gibt Werner Holzsadel dem Landgrafen eine freie Hofstatt auf dem Berge zu Borken als Lehen zurück. Mit dem Erlöschen des Ziegenhainer Grafenhauses 1450 kommt deren Hälfte von Burg Borken an die Landgrafschaft Hessen.
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Adel:
Herren von Borken
Herren von Löwenstein
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Abgang:
Die im Zuge der Landesteilung von 1467 an Oberhessen gegangene Burg wurde 1469 von Landgraf Ludwig II. von Niederhessen zerstört.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baubeschreibung:
Über die Gestalt der Burg ist nichts bekannt.
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Erhaltungszustand:
Von der früheren Burg haben sich bis heute lediglich geringe Reste der Wälle und Gräben erhalten. 1860 waren die Gräben noch deutlich zu erkennen.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Höhenburg; Gipfelburg; Stadtburg
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Rechtstyp:
Lehnsburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 37
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 88
- Landau, Wüste Ortschaften, S. 146
- Borkener Jubiläums-Lesebuch: 775 - 2000; Beiträge zur Geschichte der Stadt/Jüngling, Barbara. - Borken (Hessen): Magistrat, 2000
- Festschrift zur 1200-Jahrfeier der Stadt Borken und der Stadtteile Grossenenglis und Singlis: 775 - 1975/Borken, Kassel. - Borken: Magistrat, 1975
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EBIDAT:
- Zitierweise ↑
- „Burg Borken, Gemeinde Borken (Hessen)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/4007> (Stand: 11.3.2022)