Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- Ortskennziffer
- 53401107011
Weitere Informationen
LAGIS
Burg Kirchhain
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209 m über NN
Gemarkung Kirchhain, Gemeinde Kirchhain, Landkreis Marburg-Biedenkopf Die Burg lag auf der markanten Basaltkuppe im Zentrum der Kirchhainer Altstadt. Die 1345/46 erstmals urkundlich erwähnte Burganlage wurde von Landgraf Heinrich II. von Hessen 1344 als gegen die mainzische Amöneburg gerichteter Stützpunkt erbaut. Bei der Burg handelte es sich vermutlich um eine turmburgartige Anlage auf quadratischem Grundriss. Endgültig zerstört wurde die Burg wohl im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges, entweder durch schwedische Truppen 1623/25 oder durch hessische Einheiten 1647. Erhalten sind die Grundmauern der Burg (ca. 18,5 m x 20 m), die 1830/31 in den massiven Unterbau der Volksschule einbezogen wurden.
- Basisdaten ↑
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Ortstyp:
Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- burglich buôwe (1345/46) [Wyss 2, Nr. 771]
- slosz (1359) [Landgrafen-Regesten online Nr. 10958]
- burgere (1370] [Landgrafen-Regesten online Nr. 1476]
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Lagebezug:
8 km ostnordöstlich von Marburg gelegen
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Lage:
Die Burganlage befand sich auf der Basaltkuppe im Zentrum der Altstadt, nahe der heute evangelischen Stadtkirche, strategisch günstig nahe der Köln-Leipziger-Straße und der Straße Durch die langen Hessen.
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
1344 lässt Landgraf Heinrich II. von Hessen auf dem Kirchberg des Ortes eine Burg als Stützpunkt gegen die mainzische Amöneburg errichten. Dies erfolgte vermutlich auf dem Gelände des Deutschen Ordens. Unterhalb von Burg und Kirchbezirk erfolgt vor 1352 die planmäßige Stadtgründung Kirchhain. Vermutlich um 1520 wird im Norden der Stadt eine zweite Burg errichtet.
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Laufzeit:
1344–1623/47
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Besitzgeschichte:
1354 trägt der Landgraf dem Mainzer Erzbischof Burg und Stadt formell zu Lehen auf. 1359 bis 1370 befindet sich die Burg als Lehen im Besitz des Deutschen Ordens. Bis zum Jahr 1803 bleibt Kirchhain dann offiziell mainzisches Lehen der Landgrafen von Hessen. Vor dem Jahr 1649 ist das Burggelände landgräfliches Lehen der von Schutzbar genannt Milchling zu Treis an der Lumda.
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Abgang:
Die Burg wurde vermutlich im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges zerstört, möglicherweise während des Durchzugs der Truppen Wallensteins 1623/25 oder bei der Eroberung Kirchhains durch hessische Truppen im Jahr 1647.
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Sonstiges:
Burgmann (1353)
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Laut Knappe soll bereits im 10. Jahrhundert soll ein Vorgängerbau existiert haben.
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Baubeschreibung:
Die Burg war nordöstlich an die ehemalige umwehrte Kirchhofsmauer angelehnt und bestand nach sehr formelhafter und unglaubwürdiger zeitgenössischer Überlieferung aus gemauerten Kemenaten, Bergfried, Erker, Planken, Graben und Zugbrücke. Knappe zufolge handelte es sich bei der Burg um einen Wohnturm bzw. um ein Festes Haus. Dafür sprechen insbesondere die erhaltenen quadratischen Grundmauern der Anlage. Das Grundstück der früheren Burganlage gehörte seit etwa 1700 zum Garten des reformierten Kantors von Kirchhain. 1786 betrug die Fläche des ehemaligen Burggeländes ca. 23 Ruthen (etwa 366 qm).
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Erhaltungszustand:
Erhalten blieb die Grundmauer der fast quadratischen Burganlage (ca. 18,5 m x 20 m), die in den Unterbau der 1830/31 errichteten Volksschule integriert wurde.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Niederungsburg; Wohnturm
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Rechtstyp:
Lehnsburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 254-255
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 505
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 151-157
- Denkmaltopographie Landkreis Marburg-Biedenkopf, Bd. I, S. 227
- Görich, Kirchhain als Verkehrsknotenpunkt, in: Aus der Vergangenheit unserer Heimat Nr. 102-103 (1952)
- Grün, Chronik der Stadt Kirchhain, 1952
- Dersch, Aus Kirchhains Vergangenheit, in: Hessenland 37 (1925), S. 334-351
- Küther (Bearb.), Kirchhain, Stadt an Ohm und Wohra in Wort und Bild, 1977, (Plan)
- Grathoff, Mainzer Erzbischofsburgen, 2005, S. 43
- Losse, Burgen und Schlösser an der Lahn, S. 125-126
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EBIDAT:
- Zitierweise ↑
- „Burg Kirchhain, Gemeinde Kirchhain“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15090> (Stand: 26.1.2022)