Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- Ortskennziffer
- 53100501014
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LAGIS
Neues Schloss Gießen
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168 m über NN
Gemarkung Gießen, Gemeinde Gießen, Landkreis Gießen Das in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaute Neue Schloss steht stilistisch am Übergang von der Spätgotik zur Renaissance. In seiner äußeren Form und Gestaltung entspricht der Bau noch weitgehend seinem ursprünglichen Zustand. Er wird heute von der Justus-Liebig-Universität Gießen genutzt und beherbergt das Geographische Institut.
- Basisdaten ↑
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Ortstyp:
Schloss
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Lagebezug:
Gießen
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Lage:
Gießen, Senckenbergstraße 1, am Brandplatz
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Im 17. Jahrhundert diente das Neue Schloss kurzzeitig als Kollegiengebäude der 1607 gegründeten Universität, später als Amtshaus der landgräflichen Verwaltung. 1650 wurden noch einmal Wohnungen für Darmstädter Prinzen eingerichtet. Um 1800 entstanden mehrere Professorenwohnungen im Neuen Schloss, nach Umbauarbeiten zog 1836 die Universitätsverwaltung in das Obergeschoss, das Erdgeschoss beherbergte nun Vorlesungsräume. Nach der Renovierung 1899 bis 1907 diente das Erdgeschoss seit 1910 als Museum für Völkerkunde, das Obergeschoss seit 1917/18 als Städtische Kunstsammlung. Hier wurde auch ein Kriegsmuseum, das sogenannte 116er-Zimmer, eingerichtet. In der NS-Zeit wurde auch die Verwaltung der SA-Standarte 116 im Neuen Schloss untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte wiederum die Universität die Räumlichkeiten. Heute beheimatet das Neue Schloss das Geographische Institut.
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Ersterwähnung:
1533-1539
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Landgraf Philipp I. von Hessen ließ das Neue Schloss etwa in den Jahren 1533 bis 1539 errichten. In den Jahren 1899 bis 1907 wurde es restauriert. Der letzte größere Umbau des Innenraums fand 1965 statt.
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Baubeschreibung:
Der langrechteckige Bau ist 34,5 m lang und 12 m breit. Über einem Erdgeschoss aus Sandsteinbruchsteinen erhebt sich ein Obergeschoss aus Fachwerk mit einer dreigeschossigen Satteldachkonstruktion darüber. An den Ecken und in der Mitte der Nordwestseite finden sich Erker, in der Mitte der Südostseite tritt ein Treppenturm mit einem spätgotischen Portal hervor.
Der Schlossbau besaß keine fortifikatorische Funktion und steht in seiner Gestaltung am Übergang von der Spätgotik zur Renaissance.
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Erhaltungszustand:
In seiner äußeren Form ist der Bau weitgehend unverändert, die Räume im Keller, im Erd- sowie im Obergeschoss sind der heutigen Nutzung angepasst. Der Dachbereich blieb jedoch auch im Innern in allen wesentlichen Elementen erhalten. Ein kleiner westlicher Anbau mit Wirtschaftsräumen sowie ein Verbindungsbau zum Zeughaus wurden 1893 abgerissen, der südwestlich gelegene Marstall bereits 1873.
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Denkmaltopographie:
DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Schloss
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Klein, Neues Schloß, in: Burgen und frühe Schlösser in Thüringen und seinen Nachbarländern
- Losse, Burgen und Schlösser, S. 111-113f.
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 316
- Krüger, Neues Schloß, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft 30 (1961), S. 165-179
- Kunstdenkmäler Gießen 1, S. 92-98
- Zitierweise ↑
- „Neues Schloss Gießen, Gemeinde Gießen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14826> (Stand: 28.9.2018)