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Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 30. Hirschhorn
Ortskennziffer
43701606001

Weitere Informationen

Burg Freienstein

318 m über NN
Gemarkung Gammelsbach, Gemeinde Oberzent, Odenwaldkreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Basisdaten

Historische Namensformen:

  • (1297)[Kop. 15. Jahrhundert]
  • Fryenstein (1462)
  • Fryenstein
  • Friensteyn (1489)
  • Freyenstein (1828)

Ortstyp:

Burg; Schloss

Lagebezug:

4,5 km südwestlich von Beerfelden, unmittelbar westlich von Gammelsbach

Lage:

Im unteren Tal des Gammelsbachs, etwa 8 km nördlich vor seinem Einlauf in den Neckar, liegt auf einem vorspringenden Sporn über dem Ort Gammelsbach die Ruine der Burg

Geschichte

Burggeschichte:

Im Dreißigjährigen Krieg mehrfach besetzt.

Ersterwähnung:

1297

Laufzeit:

3. Viertel 13. Jahrhundert–Ende 18. Jahrhundert

Besitzgeschichte:

Nach Steinmetz und Biller erstmals 1280 erwähnt. Die Burg wurde von den Schenken zu Erbach erbaut. Wohlmöglich errichteten die Erbacher die Burg ursprünglich gegen das Vordringen der Pfalzgrafen (vgl. Biller, Burgen im Odenwald, S. 117), mussten jedoch für die Burg und alle weiteren Besitzungen zu Beginn des 14. Jahrhunderts (1311) die pfälzische Lehnshoheit anerkennen.Die Burg war mit Burgmannen besetzt. Bei der Erbteilung im Jahre 1717 fielen Schloss und Amt Freienstein an die Linie Erbach-Fürstenau.

Funktion:

Bis Ende des 18. Jahrhunderts Amtsitz der Erbacher. Zeitweise Witwensitz.

Abgang:

Nach Bronner um 1700 nicht mehr bewohnt und bereits teilweise verfallen.1887: Einsturz des Tores

Trotz mehrfachen Bemühungen im 19./20. Jh. die Schildmauer zu stabilisieren erfolgte 1988 der Einsturz der Schildmauer

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Wohl im 3. Viertel des 13. Jahrhunderts erbaut. In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts wohl grundlegend erneuert.Im 15. Jahrhundert Ausbau des südlichen (talseitigen) Doppelzwingers.

Baubeschreibung:

Die Ringmauer umschliesst im trapezförmigen Grundriss die Kernburg. Gegen den ansteigenden Hang im Norden ist der Bering zu einer Schildmauer von 25 m Höhe und einer Mauerstärke von 3 m verstärkt (vorgekragter Wehrgang). Kragsteinereihen, ehemalige Fenster und Ansätze von Querwänden bezeugen, dass sich ursprünglich ein größeres Gebäude inseitig an die Schildmauer lehnte, welches jedoch entweder im Rahmen der Umgestaltung der Burg in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts abgebrochen wurde oder aus Baufälligkeit einstürzte. Im südöstlichen Innenwinkel stand ein weiteres nahezu quadratisches, ursprünglich dreigeschossiges Gebäude, welches wohl ebenfalls in die Gründungszeit der Burg zurückgeht und spätgotisch erneuert wurde. An diesen Bau schlossen sich wohl ursprünglich weitere Bauten entlang der

Südmauer (Talseite ) an, die später abgebrochen wurden. An der Westseite wurde wohl im Rahmen der Erneuerung der Burg in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts ein langgezogenes viergeschossiges Gebäude errichtet.Die Kernburg wird von einem Zwinger umfasst. Im Osten, wo der Zwinger breit ausfällt und vorburgartig Platz bot, das Tor von Kernburg und Zwinger. Zur Talseite ist ein Doppelzwinger angelegt. Der äußere, tiefer gelegene Zwinger ist an beiden Enden mit runden Flankierungstürme befestigt. Etwa in der Mitte der äußeren Zwingermauer ein vorgekragter halbrunder Schalenturm.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg

Rechtstyp:

Lehensburg

Funktionstyp:

Amtssitz

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Freienstein, Gemeinde Oberzent“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14106> (Stand: 2.10.2018)