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Hessische Biografie

Claudius, Matthias [ID = 1019]

* 15.8.1740 Rheinfeld (Schleswig-Holstein), † 21.1.1815 Hamburg, evangelisch
Redakteur, Dichter, Schriftsteller, Oberlandcommissarius
Biografischer Text

Nachdem der Bruder Josias am 19. November 1760 in Jena verstorben war, brach Matthias Claudius sein Studium in Jena 1762 ohne Abschluss ab.

1768 übernahm er eine redaktionelle Tätigkeit bei den „Hamburger Adreß-Comtoir-Nachrichten“. 1771 wurde er Redakteur des Wandsbeker Boten, einem Dorf-Blatt des Grafen Schimmelmann.

1775 endete bereits diese erste Phase der Redaktion des Wandsbeker Boten. Auf einer Reise nach Berlin machte Claudius die Bekanntschaft Christoph Friedrich Nicolais und des Grafen Christian von Haugwitz.

1776 kam er durch Vermittlung Herders als Oberlandcommissarius nach Darmstadt. Erst auf der Reise nach Darmstadt machte er Herders Bekanntschaft in Bückeburg und lernte auch Johann Heinrich Merck und Maler Müller kennen.

Von Januar bis März 1777 war Claudius Redakteur der „Hessischen Privilegierten Landeszeitung“. Der Minister Moser kündigt ihm jedoch und Claudius kehrte am 5. Mai nach Wandsbek zurück. Hier lebte er eine freie Schriftstellerexistenz, unterstützt von Gönnern wie Graf Haugwitz, Graf von Schlabrendorff und den Grafen zu Stolberg-Stolberg. Vor allem war Matthias Claudius ein leidenschaftlicher Familienvater von neun überlebenden Kindern.

Erst 1778 gelang es ihm vom dänischen Kronprinzen Friedrich die Stellung eines Ersten Revisors der Altonaer Species-Bank zu erhalten.

Lupold von Lehsten


Literatur