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Hessische Biografie

Portrait

Maria Elisabeth Caroline Victoria Prinzessin von Hessen und bei Rhein
(1815–1885)

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Hessen und bei Rhein, Maria Elisabeth Caroline Victoria Prinzessin von [ID = 1320]

* 18.6.1815 Berlin, † 21.3.1885 Bessungen, evangelisch
Biografischer Text

Am Tag der Entscheidungsschlacht von Waterloo, in der Prinz Wilhelm bei Plancenoit eine preußische Kavallerie-Brigade kommandierte, wurde im fernen Berlin seine Tochter Elisabeth geboren. Die Taufnamen Marie Elisabeth Karoline wurden durch Viktoria ergänzt. Paten waren die siegreich heimgekehrten Kriegshelden Blücher und Wellington. Die Kinderjahre, zunächst in Berlin und Schönhausen, waren friedlicher. Beliebte Ferienziele wurden Homburg v.d. Höhe und das 1822 erworbene Fischbach in Schlesien. Mit der Postierung des Vaters in Mainz 1824, dann als Generalgouverneur der Rheinprovinz in Köln und ab 1834 erneut in Mainz zog man ins Rheintal. Nach der raschen Verlobung beim Vorweinachtsbesuch des mehrfachen Vetters Karl in Fischbach 1835 erleichterte der Nachbarschafts-Verkehr zwischen Mainz und Darmstadt die durch den Tod Großherzogin Wilhelmines verlängerte Wartezeit bis zur Berliner Hochzeit im Oktober 1836.

Vorrangiges Thema der Folgejahre war das Familienleben mit den vier 1837–1845 geborenen Kindern, im „Prinz Karl-Palais“ in der damals noch zu Bessungen zählenden Wilhelminenstraße, auf der im Sommer von Mutter Wilhelmine geerbten Rosenhöhe oder in Fischbach, das 1862 endgültig an Elisabeth fiel. In späteren Jahren rückte der soziale Einsatz in der Nachfolge der Familien- und Namenspatronin Elisabeth in den Vordergrund. Mit der von Joh. Heinrich Wichern begründeten „Inneren Mission“ wurde nach der 1847 begründeten „Rettungsanstalt“ im ehemaligen Kloster Arnsburg 1851 ein zweites Rettungshaus in Hähnlein an der Bergstraße errichtet. Wichtiger wurde das 1858 am Namenstag der Heiligen Elisabeth in Darmstadt eingeweihte Diakonissen-Mutterhaus „Elisabethen-Stift“ mit dem bis heute bestehenden Krankenhaus.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 351 f.)


Literatur