Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Heinrich Ludwig Prinz von Hessen und bei Rhein
(1838–1900)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

Hessen und bei Rhein, Heinrich Ludwig Prinz von [ID = 12225]

* 28.11.1838 Bessungen, † 16.9.1900 München, Begräbnisort: Darmstadt, evangelisch
Offizier, Abgeordneter
Biografischer Text

Der zweite Sohn Prinz Karls wurde zusammen mit dem älteren Bruder Ludwig im Elternhaus erzogen. 1856 absolvierten beide ein Studienjahr in Göttingen, das folgende Sommersemester in Gießen. Heinrich war zwar schon ab 1854 Offizier im 1. Hessischen Infanterieregiment, tatsächlich aktiv aber wohl erst ab 1857. Anfang 1859 wechselte er – zunächst wiederum gemeinsam mit dem Bruder – in preußische Dienste. Zunächst als Hauptmann im 1. Garderegiment zu Fuß, wurde er 1861 Kavallerie-Major und nahm als Stabsoffizier der Kavalleriedivision am Dänischen Krieg 1864 teil. Er blieb auch bei Kriegsausbruch 1866 – gegen die Zusage, nicht gegen die hessischen Truppen eingesetzt zu werden – in der preußischen Armee, bewährte sich bei Königgrätz und wurde Kommandeur des 2. Garde-Ulanenregiments. Im Frankreich-Feldzug 1870/71 avancierte er zum Brigade-Kommandeur. Nach dem Krieg folgten Kommandos in Düsseldorf und Trier, 1879 dann als Kommandeur der 25. (Großherzoglichen Hessischen) Division in Darmstadt, wo er 1887 als General der Kavallerie zur Disposition gestellt wurde.

Prinz Heinrichs erste Frau, die Offizierstochter Caroline von Willich, „Freifrau von Nidda“, war 1879 schon zu Ende des ersten Ehejahrs im Kindbett gestorben. Mit der erst mehr als ein Jahrzehnt später geheirateten Hofopernsängerin Milena Hržíć von Topusca, die mit der Geburt des Sohnes „Freifrau von Dornberg“ wurde, zog Heinrich 1892 nach München. Dort hat sie, einige Jahre nach dem Tod des Prinzen 1900 wiederverheiratet mit dem bayerischen Kammerherrn von Bassus, sowohl den zweiten Ehemann wie ihren Sohn Elimar von Dornberg (1895–1917), der im Ersten Weltkrieg als Kavallerie- Leutnant fiel, um mehrere Jahrzehnte überlebt. Ihr Nachlass kam zurück nach Darmstadt.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 358 f.)


Literatur