Hessische Biografie
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GND-Nummer
117376280
Tiedemann, Dietrich [ID = 2797]
- * 3.4.1748 Bremervörde, † 24.5.1803 Marburg, evangelisch
Prof. Dr. phil. – Professor, Philosoph - Andere Namen ↑
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Weitere Namen:
- Tiedemann, Dietericus
- Wirken ↑
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Werdegang:
- Besuch der Schule in Bremervörde
- 1763-1765 Besuch der hohen Schule zu Verden
- 1765-1767 Besuch des lutherischen Gymnasiums (Athenäum) zu Bremen
- 1767-1769 Studium der Theologie, Mathematik und Philosophie in Göttingen
- 1769-1773 Stelle als Hofmeister der Kinder des Barons Budberg in Livland
- 1773-1774 Rückkehr in seinen Heimatort Bremervörde
- 1774 Rückkehr nach Göttingen
- 1774-1776 Studium der klassischen Sprachen an der Universität in Göttingen in Christian Gottlob Heynes philologischem Seminar
- 1776 Ernennung zum Professor der lateinischen und griechischen Sprache am Collegium Carolinum in Kassel, auf Empfehlung von Christian Gottlob Heyne
- 1778 Eheschließung mit Sophie Rothausen in Kassel
- 1778 Ernennung zum Professor der Altertümer am Collegium Carolinum in Kassel
- 9.12.1785 Ruf an die Universität in Marburg mit dem Lehrauftrag für Philosophie, insbesondere Naturrecht, Moral und römische Altertümer; Gemeinsam mit der Mehrzahl der Professoren des Collegium Carolinums; über seine Besoldung von 700 Thalern und seine Lehre berichtet Fridericus (Friederich) Gedike; Juni 1789; siehe Der Universitätsbereiser; Antrittsvorlesung am 24.4.1786
- Vorlesungen: Naturrecht, Logik, Geschichte der Philosophie und Psychologie, Metaphysik (bis 1794), Homer, Plato, Xenophon und Plutarch, vereinzelt auch über die Geschichte der Menschheit
- 26.12.1787 Ernennung zum Hofrat
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Funktion:
- Marburg, Universität, Philosophische Fakultät, Dekan, 1792
- Marburg, Universität, Prorektor, 1797
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Studium:
- 1767-1769 Studium der Theologie, Mathematik und Philosophie an der Universität Göttingen
- 1774-1776 Studium der klassischen Sprachen an der Universität in Göttingen
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Akademische Vita:
- Kassel, Collegium Carolinum // Griechische und lateinische Sprache / Professor / 1776-1785
- Kassel, Collegium Carolinum // Altertümer / Professor / 1778-1785
- Marburg, Universität / Philosophische Fakultät / Philosophie und römische Altertümer / Professor / 1786-1803
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Akademische Ämter:
- 1792 Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Marburg
- 1797 Prorektor der Universität Marburg
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Werke:
- Tiedemann, Dietrich: Versuch einer Erklärung des Ursprungs der Sprache. Riga 1772
- Tiedemann, Dietrich: System der stoischen Philosophie. 3 Bde. Leipzig 1776
- Tiedemann, Dietrich: Untersuchungen über den Menschen. 2 Bde. Leipzig 1777 Online Ausgabe - Digitalisat
- Tiedemann, Dietrich: Progr. De antiquis quibusdam Musei Fridericiani simulacris. 3 Bde. Kassel 1779/1780 Online Ausgabe - Digitalisat Staatsbibliothek zu Berlin
- Tiedemann, Dietrich: Griechenlands erste Philosophen, oder Leben und Systeme des Orpheus, Pherecydes, Thales und Pythagoras. Leipzig 1780 Online Ausgabe - Digitalisat University of Michigan
- Tiedemann, Dietrich: Poemander, oder von der göttlichen Macht und Weisheit; a. d. Grich. Übers. Und mit Anmerkungen begleitet. Berlin und Stettin 1781
- Tiedemann, Dietrich: Dialogorum Platonis argumenta exposita et illustrata. Biponti 1786 Online Ausgabe - Digitalisat BSB
- Tiedemann, Dietrich: Disp. De quastione, quae fuerit artium magicarum orgio, quomodo illae ab Asiae populis ad Graecos atque Romanos et ab his ad ceteras gentes sint propagatae, quibusque rationobus adducti fuerint ii, qui ad nostra usque tempora easdem vel defenderent vel oppugnarent? Quae praemium tulit a Soc. Scient. reg. quae. Goettingae est. Marburg 1787 Online Ausgabe
- Tiedemann, Dietrich: Geist der spekulativen Philosophie, 6 Bände, 1791/1797 Digitalisat BSB Bd.1 Digitalisat BSB Bd. 2 Digitalisat BSB Bd.3 Digitalisat BSB Bd.4 Digitalisat BSB Bd.5 Digitalisat BSB Bd. 6
- Tiedemann, Dietrich: Theätet oder über das menschliche Wissen ein Beytrag zur Vernunft-Kritik. Marburg 1794 Digitalisat BSB
- Tiedemann, Dietrich: Idealistische Briefe. Marburg 1798
- Tiedemann, Dietrich: Progr. De variis philosophiae morum principiis. Marburg 1798 Online Ausgabe - Digitalisat Göttinger Digitalisierungszentrum
- Tiedemann, Dietrich: Beantwortung der von der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin für das Jahr 1797 wiederholten Preisfrage: in welchen Wissenschaften und in welchen Theilen derselben können, ungeachtet der Erweiterung und Berichtigung aller Wissenschaften in den neueren Zeiten, dennoch die neueren Nationen Vortheile ziehen? Und worin bestehen diese Vortheile?. Hrsg. unter dem Titel: Ueber die beträchtlichen Vortheile, welche alle Nationen des jetzigen Zeitalters aus der Kenntnis und historischen Untersuchung des Zustands der Wissenschaften bey den Alten ziehen können: Zwei Preisschriften von Dietrich Tiedemann und D. Jenisch. Berlin 1798
- Tiedemann, Dietrich: Reise in Ober-Pensylvanien und im Staate Neu-York. Aus dem französisch. Übers. Und mit Anmerkungen begleitet. Berlin 1802 Online Ausgabe - Digitalisat BSB
- Tiedemann, Dietrich: Handbuch der Psychologie. Hrsg. und mit einer Bibliographie des Verfassers von Ludwig Wachler. Leipzig 1804 Online Ausgabe - Digitalisat BSB
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Lebensorte:
- Verden (Aller); Bremen; Göttingen; Livland; Kassel; Marburg
- Familie ↑
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Vater:
Tiedemann, Friedrich, 1714-1801, 1748-1792 Bürgermeister in Bremervörde
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Mutter:
Pohndorff, Margarete, 1721-1759, aus Stade
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Partner:
- Rothhausen (Rodthausen), Sophie, * um 1750, † nach 1803, Heirat Kassel, Oberneustadt, 19.7.1778, Tochter des Johann Heinrich Rothhausen, 1778 schon verstorben, Forstverwalter in Kassel
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Verwandte:
- Tiedemann, Friedrich von <Sohn>, 1781-1861, Professor der Anatomie in Heidelberg
- Tiedemann, Justus <Sohn>, 1784-1858, Ältermann in Bremervörde
- Tiedemann, Carl Heinrich <Sohn>, 1788-1875, Leutnant im Westfälischen, Königlicher Rentmeister in Bremervörde, verheiratet Schiffdorf-Altluneberg 8.10.1817 mit Louisa von Hartz
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Institut für Personengeschichte, Bensheim, Sammlung Diethard Amelung, Darmstadt. Darin: Diethard Amelung, Nachkommen von Tiedemann TIEDEMANN. Goldschmied in Bremervörde (Mskr., 2008)
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Literatur:
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 38, Leipzig 1894, S. 276 f. (Otto Liebmann)
- Trauregister aus Kurhessen und Waldeck Bd. 1, Kassel-Stadt Teil 1: Trauungen aus der Casselischen Policey- und Commercien-Zeitung 1731–1790, Reichelsheim 2004, S. 321
- Frank J. M. Vonk, Dietrich Tiedemann (1748–1803). Philosophische und empirisch-psychologische Aspekte der Spracherwerbsforschung im 18. Jahrhundert, in: Beiträge zur Geschichte der Sprachwissenschaft: Organ des Studienkreises „Geschichte der Sprachwissenschaft“ und des Werkverbands „Geschiedenis van de Taalkunde“, Bd. 1, 1991, H. 2, S. 97-118
- G. A. Wells, Language and the thinking process. Dietrich Tiedemann's eighteenth-century study, in: Quinquereme: new studies in modern languages, University of Bath, School of Modern Languages, Bath, Bd. 11, 1988, H. 1, S. 71-86
- Donald J. Dietrich, Dietrich Tiedemann. Child Psychologist in the Eighteenth Century, in: Historian, vol. 38, 3, 1976, S. 455-473. Online Ausgabe
- Rudolf Brieger, Eine Klage der Marburger Bürgerschaft über den Verfall der Universität im Jahre 1803 und die Ursachen des Rückgangs, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde (ZHG), Bd. 56, Kassel 1927, S. 311-313
- Gundlach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Marburg 1927, Nr. 489
- Strieder, Grundlage zu einer hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte, Bd. 16, Kassel 1812, S. 182-198
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Bildquelle:
User:...., Dietrich Tiedemann, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)
- Leben ↑
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Er leitete das Studium der Verhaltensentwicklung aufgrund konkreter Beobachtung ein, führte Tagebuch über Entwicklung seines Sohnes und gab 1787 Beobachtungen über die Entwickelung der Seelenfähigkeit bei Kindern heraus (Dietrich 1976).
- Zitierweise ↑
- „Tiedemann, Dietrich“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/117376280> (Stand: 11.1.2024)