Regesten der Landgrafen von Hessen
1247 März 26
Belehnung der Brüder von Wolfershausen durch den Mainzer Erzbischof
Regest-Nr. 19
- Überlieferung
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Ausfertigung: Hauptstaatsarchiv München, Mainz, Domkapitel, fasc. 13 Stückbeschreibung: Pergament Siegel: Siegel ab Drucke: Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 1 , S. 596, Nr. 246 Regesten: Böhmer-Will, Regesta 2, S. 293 Nr. 592
Dobenecker, Regesta 3, S. 239 Nr. 1493Literatur: Landau, Ritterburgen 2 S. 264 f.
Brunner, Mitteilungen 1897, S. 99f.
Ilgen, Geschichte des thüringisch-hessischen Erbfolgekrieges, S. 249
Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 1 Nr. 3 und Nachtrag S. 296
Vgl. Brunner, Residenzstadt Cassel, S. 17 ff.
Brunner, Gudensberg, Schloss und Stadt S. 46 ff. - Regest
- Fritzlar. - Die Brüder Hermann und Heinrich von Wolfershausen (Wolfershusen) bekunden, daß ihnen Erzbischof S(iegfried) von Mainz, dessen Ministerialen sie geworden sind, die Cente genannten Gerichte, deren schon ihr Vater nachweislich durch die Landgrafen beraubt worden ist, und besonders das Gericht über das Dorf Kirchditmold (Dytmelle), genannt das uberste gerichte, als Mainzer Lehen vorbehaltlich des Rückkaufsrechtes gegen eine von Heinrich, Elekten von Hildesheim (Hildensheimensis), Grafen Adolf von Waldeck (Waldecke), Heidenreich, Viztum von Rusteberg, und Konrad von Elben (Elbene) zu bestimmende Summe überlassen hat. Ferner bestätigen sie den Empfang von 200 Mark zum Ersatz des ihnen bei der Wiederherstellung der Burg Heiligenberg (Heylegemberg) durch erzbischöfliche Leute zugefügten Schadens, von 80 Mark Burglehen und von 20 Mark zum Erwerb nötiger Ländereien daselbst. Für diese Summen verpfändet ihnen der Erzbischof alle seine Zehnten in Kassel (Kassele) und Volthagen und die Erträgnisse aller Gerichtsbezirke, die bisher die Schultheißen zu Kassel eingenommen haben. Hingegen müssen die Bewohner dieser Gerichtsbezirke trotz Verleihung und Verpfändung auf Verlangen "ad majus tribunal comitatus Hassie" erscheinen.
Siegler: Hermann von Wolfershausen, Heinrich besitzt kein eigenes Siegel.
Datum: d. Frislarie 1247 VII Kal. Aprilis.
Nach Ilgen-Vogel, Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 20, S. 249 führt den Vorsitz bei diesem Obergericht, wohl zu Maden, sicherlich ein mainzischer Beamter. Der Schlußsatz der obigen Urkunde bedeutet also einen entschiedenen Schritt des Erzbischofs zur Gewinnung der Vorherrschaft in Hessen. Aus diesem Grunde ist sie, als wichtig für die Geschichte der landgräflichen Oberhoheit, hier aufgenommen worden. Wegen Volthagen vgl. Landau, Wüstungen S. 56. - Nachweise
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Ausstellungsort
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Aussteller
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Empfänger
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Weitere Personen
Hessen, Landgrafen · Hildesheim, Bischöfe, Heinrich I. von Wernigerode · Waldeck, Grafen, Adolf I. · Heidenreich, Viztum von Rusteberg · Elben, Konrad von
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Weitere Orte
Mainz, Erzstift, Leute · Kirchditmold, Dorf · Kirchditmold, Gerichte · Kirchditmold, oberstes Gerichte · Mainz, Erzstift, Lehen · Rusteberg, Viztum · Heiligenberg, Burg · Heiligenberg, Burglehen · Heiligenberg, Ländereien · Kassel, Zehnten · Volthagen, Zehnten · Kassel, Schultheiße · Maden, OberGerichte · Mainz, Erzstift, Beamte · Mainz, Erzstift, Ministeriale
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Sachbegriffe
Ministerialen · Gerichte · Zehntgerichte · Raub · Dörfer · Lehen · Rückkaufrechte · Elekte · Grafen · Viztume · Burgen · Schäden · Burglehen · Güter, Kauf von · Zehnter · Gerichtsbezirke · Verpfändungen · Obergerichte · Vorherrschaften, Mainzer in Hessen
- Textgrundlage
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Stückangaben, Regest
Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1
- Zitierweise
- Landgrafen-Regesten online Nr. 19 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/19> (Stand: 11.12.2024)