Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Geschichtlicher Atlas von Hessen

Der von Edmund E. Stengel begründete und von Friedrich Uhlhorn geschaffene Geschichtliche Atlas von Hessen erschien von 1960 bis 1978 in zwölf Lieferungen mit insgesamt 79 Karten auf 53 Blättern und wurde 1984 mit dem von Fred Schwind herausgegebenen Text- und Erläuterungsband abgeschlossen.

Nach der von Stengel festgelegten Grundkonzeption stehen die Karten zur politischen Geschichte mit ihren Territorial- und Verwaltungskarten im Mittelpunkt, um die schwierigen territorialpolitischen Entwicklungen in Hessen angemessen darzustellen. Diese Blätter werden ergänzt durch Karten zur Siedlungsgeschichte, die in Marburg eine starke Tradition hat, zur Kirchengeschichte, Rechtsgeschichte, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Volkskunde, Sprachwissenschaft und Namenkunde. Im Rahmen des LAGIS-Moduls sind darüber hinaus die Aspekte Landesnatur, Verkehr und Vorgeschichte als Sachgebiete recherchierbar.

Der für die Hauptkarten gewählte Maßstab 1:600.000 ermöglichte es, die Geschichte des heute hessischen Raums und seiner Nachbargebiete in einem handlichen Format kartographisch darzustellen. Nebenkarten erhielten einen kleineren, jedoch mit den Hauptkarten meist gut vergleichbaren Maßstab. Spezialkarten zu ausgewählten Problemen dienen zur Vertiefung einzelner, besonders wichtiger Fragen. Der Text- und Erläuterungsband gibt durch seine ausführlichen Kommentare Hilfen zu einem weiteren Eindringen in das Kartenwerk. Durch die Mitarbeit zahlreicher Wissenschaftler - neben Historikern vor allem Geographen, Archäologen, Germanisten und Ethnologen - konnte ein Überblick zur hessischen Geschichte entstehen. Dabei erörtern die Kommentare jeweils die für die Kartengestaltung maßgeblichen Prinzipien, bieten eine inhaltliche Einführung in das Kartenthema, wobei auch das allgemeine historische Umfeld berücksichtigt wird, und geben Hinweise zur Interpretation des Kartenbildes. Die Atlaskarten bilden den Leitfaden, dem der Textband folgt. Mit seinen Beiträgen zu thematischen Blättern bietet er eine auf bestimmte Schwerpunkte konzentrierte Geschichte Hessen.

Der Geschichtliche Atlas von Hessen als LAGIS-Modul

Die Wiedergabe analog entstandener Atlas- und Kartenwerke in elektronischen Medien ist mit besonderen Anforderungen verbunden. Um die Dateigrößen in Grenzen zu halten, werden Karten, die in der Druckausgabe auf einem Blatt zusammengefasst waren, als Einzelkarten behandelt. Darüber hinaus wurden Kartenblätter, die unter einer Nummer mehrere Teilkarten vereinigen, ebenfalls in Einzelkarten aufgeteilt. Schließlich sind die dem Text- und Erläuterungsband beigegebenen Faltkarten sowie weitere Karten im Textteil in die elektronische Fassung des Geschichtlichen Atlasses aufgenommen worden, so dass dieser insgesamt 126 Einzelkarten verzeichnet.

Alle Karten werden in verschiedenen Auflösungen und Formaten vorgehalten. Die Vorschau, die Standard-Ansicht und das hochaufgelöste Vollbild sind im Format JPEG verfügbar. Daneben besteht die Möglichkeit, die Karten über die Kacheltechnik Zoomify™ anzuzeigen, die ein stufenloses Skalieren erlaubt. Für die hochwertige Druckausgabe schließlich werden die Karten auch als PDF-Dateien vorgehalten, die mithilfe eines geeigneten Anzeigeprogramms wie dem Adobe Reader ebenfalls beliebig skaliert werden können.

Die einzelnen Abschnitte des → Text- und Erläuterungsbands stehen als digitale Faksimiles (PDF) ebenfalls zur Verfügung.

Druckausgabe

Geschichtlicher Atlas von Hessen. Begründet und vorbereitet durch Edmund E. Stengel, bearb. von Friedrich Uhlhorn im Hess. Landesamt für geschichtliche Landeskunde, Marburg.
Arbeitsgemeinschaft der Historischen Kommissionen in Hessen
1960-1978. 79 Karten auf 53 Blättern.
ISBN 978-3-921254-97-4 € 100,00

Geschichtlicher Atlas: Text- und Erläuterungsband.
Hrsg. von Fred Schwind, Hess. Landesamt für geschichtliche Landeskunde, Marburg.
Arbeitsgemeinschaft der Historischen Kommissionen in Hessen
1984. XIV und 338 S., Abb. und Karten im Text, 3 Faltkarten in Tasche.
ISBN 978-3-921254-95-0 € 44,00

Kontakt:

Prof. Dr. Ulrich Ritzerfeld
Hessisches Institut für Landesgeschichte, Marburg