Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesta of the Landgraves of Hessen

1498 Oktober 2

Wilhelm III. verschreibt Elisabeth eine Morgengabe

Regest-Nr. 7136

Tradition | Regestum | Original Text | References | Text Basis | Citation
Tradition
Engrossment: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 4048 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 84, Nr. 87⟩.
Document Description: Membran dreimal durchschnitten, ansonsten genau wie die Schrift gut erhalten (lt. Findbuch).
Seal: Das anhängende Siegel ist gut erhalten (lt. Findbuch).
Copies: Staatsarchiv Marburg, Kopiar 21, Nr. 18, Bl. 91v-96v.
Regesta: Demandt, Regesten Kopiare 2, S. 1012 Nr. 2549.
Regestum
[Frankfurt]. - Landgraf Wilhelm III. verschreibt seiner Gemahlin Elisabeth, Pfalzgräfin und Herzogin von Bayern, nach den (umständlich wiederholten) Bedingungen der Heiratsabrede (von 1492 November 25) eine Morgengabe von 10000 fl., die ihr eine jährliche Rente von 500 fl. einträgt. Diese Rente weist der Landgraf auf das Dorf Arheilgen mit allem Zubehör an (mit sinen oberkeiten, herlichkeiten, setzen, entsetzen, geboten, verboten, rechten, fryheiten, renthen, gulten, nutzen, fellen und unfellen, an win, frucht, gelt und anderm, was das ist, an vogttheien, luten, gutern, feldern, gerichten, zwingen, bennen, walt, wasser, won (!), weydt, wiltpend, jegery, fischerie, burglehin und lyhung derselben und allen geistlichen lehin), ausgenommen die Eckern(mast) in den Arheilger Wäldern, die dem Landgrafen und seinen Erben weiter zustehen soll. Doch soll das obengenannte Zubehör nicht anders angeschlagen werden, als die Heiratsabrede ausweist. Über die Gefälle sind ihr zur Nachprüfung etliche besiegelte Register übergeben worden. Elisabeth kann über ihre Rente von 500 fl. als Morgengabe frei verfügen, doch vorbehaltlich des landgräflichen Wiedereinlösungsrechtes, wenn sie diese Freunden oder Fremden verschreibt. Der Landgraf und seine Erben werden Elisabeth im Besitz ihrer Morgengabe schützen und dafür sorgen, daß niemand sie anficht, weder mit geistlichem noch mit weltlichem Recht. Die landgräflichen Amtleute erhalten die entsprechende Anweisung, und auch jeder, der nach Arheilgen als Bürger aufgenommen wird, muß schwören, sich an die Morgengabeverpflichtungen zu halten; doch sollen die dortigen Untertanen bei ihren hergebrachten Freiheiten und Gewohnheiten belassen werden.
Der Landgraf verspricht, sich an alle Punkte dieser Verschreibung unwiderruflich zu halten, und verpflichtet dazu auch seine Erben unter Androhung des Verlustes ihres Erbes, wenn sie dem zuwiderhandeln.
Siegel und eigenhändige Unterschrift des Ausstellers.

Datum Wording

D. Frankfurt uff dinstag nach sant Michelstagk des heiligen ertzengels a. d. 1498.

References

Place of Issue

Frankfurt

Granter

Hessen, Landgrafen, Wilhelm III.

Recipient

Baden, Markgrafen, Elisabeth, Frau Philipps I., verw. Landgräfin von Hessen, geb. Pfalzgräfin bei Rhein

Name of Seal's Owner

Hessen, Landgrafen, Wilhelm III.

Other Places

Arheilgen (Gem. Darmstadt) · Arheilgen (Gem. Darmstadt), Wald

Keywords

Verschreibungen · Ehefrauen · Eheabsprachen · Morgengaben · Dörfer · Eheabsprachen, Bedingungen in · Renten, jährliche · Wälder · Schweinemast, mit Eckern · Schweinemast · Erben · Gefälle · Register · Verschreibungen, Überprüfen von · Besitz, Schutz des · Rechte, weltliche · Amtleute · Untertanen · Freiheiten, alte

Text Basis

Document Particulars, Regestum

Demandt, Regesten 2.2

Citation
Landgrafen-Regesten online Nr. 7136 <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/lgr/id/7136> (Stand: 20.05.2024)