Der Amtmann in Grünberg vermietet Judenbad und Judenschule in Grünberg

Regest-Nr. 11122

Tradition | Regestum | Original Text | References | Text Basis | Citation

Tradition

Engrossment:	Staatsarchiv Darmstadt, A 3 Grünberg. Die Siegel des Ausstellers und Sigfrieds von Buren, Schöffen zu Grünberg, sind abgerissen.
Prints:	Baur, Hessische Urkunden 1 Neudruck, S. 787 f. Nr. 1181.

Regestum

Heinrich Cluder, Amtmann in Grünberg, bekennt, daß er von des Landgrafen wegen ein Haus und eine Hofstatt in der Judengasse in Grünberg, genannt die Judenschule, an Lotz Spangenberger, Bürger in Grünberg, und seine Ehefrau Else für 15 alte Tournosen oder 25 Schilling Heller verliehen hat. Die Miete ist jährlich an St. Martins Tag zu bezahlen an denjenigen der Rente und Zoll in Grünberg für den Landgrafen einzieht. Die Miete darf nicht erhöht werden, es dürfen keine Landsiedelleute auf den Hof gesetzt werden. Der Mietvertrag endet sobald der Landgraf Juden nach Grünberg zieht. Sollte dies der Fall sein bekommen sie die in das Haus getätigten Investitionen zurück. Zu den selben Bedingungen wurde das Judenbad an Henne Hune, Bürger in Grünberg, vermietet. Allerdings erhält Lotz Spangenberg das Recht, einen schmalen Pfad durch den Garten des Henne Hun zu benutzen.

Original Text

Ich Heinrich Cludir Amptman czu Grunenberg Bekennen, das ich virluhen han von myns Junghern des Lantgraven wegen eyn hus und hobestad gelegen in der Judengaßen gein Hesselande ubir und geheißen ist die Judenschole, an Lozen Spangenberger, burger czu Grunenberg, Elsin siner husfrauwen und eren erben vor xv. alde tornoß oder xxv. Schillinge hellere dar vor zu rechin, die sie alle iar eyme Renmeister oder czolner oder weme myn Jungher sin Rente und czolle zu Grunenberg bevolen hette, uff s. Mertins tag gebin soln by czins buße als guder gulde, Rente und czins recht und gewonheid ist zu bezalen an unse frunde. Heruber en sal ich odir nymans von myns obg. Junghern wegen sie hohir trangen odir beseßin mit lantsediln oder hohirme czinse, dan als vorgeschr. Sted, Is en were dan, das myn Jungher egen. Izund oder die Hirschaff von Hessen her noch Juden undir sie qwemen odir sie die undir sich zugen czu Grunenberg, daß sie dan in daz selbe hus oder uff dye vorg. Hobestad czehen wolden, waz sie dan dar uff virbuwet hette, des solde man sie en clegin und sie des von stund bezalen, alse, daz daz andir halbe teil, mit namen daz Judenbaid Hennen Hune Burger auch da selbis ouch zu deme selbe rechten und czinsin entnemen han mit erer zugehorde, alse sie daz selbs geteilt und gestegkit han mit erer frunden, also sie is ouch halden soln, also daz Loze vorg. Eynen smalen phad oder fußweg angende ubir Henne Hunen garten haben soln zu eyner hemylicheid, daz man nenit eyn organg und den weg soln sie beede partyen halden und haben.
Zeugen Volpracht von Sassen, Erwen Scheffin und Tyderich Honchen Scheffin zu Grunenberg.
Dat. a. d. M.CCC.LXXXVII., vi. fer. p. Martini ep.

Language of the Original Text

deutsch

References

Other Persons

Cluder, Heinrich [I.] · Spangenberger, Lotz, Bürger in Grünberg · Spangenberger, Else, Frau des Lotz · Hune, Henne, Bürger in Grünberg · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Sassen, Volpracht [I.] von · Scheffin, Erwin, Schöffe in Grünberg · Honchen, Tiederich, Schöffe in Grünberg

Other Places

Grünberg, Schöffe · Grünberg, Judengasse · Grünberg, Judenschule · Grünberg, Judenbad · Grünberg, Amtmänner · Grünberg, Rentmeister

Keywords

Amtmänner · Flurnamen · Judenschulen · Judenbäder · Bürger · Mieten, stabile · Zahlungstermine · Renten · Zölle · Schöffen · Wegerechte · Rentmeister

Text Basis

Regestum

SH

Document Particulars

Baur, Hessische Urkunden 1

Original

Baur, Hessische Urkunden 1

Citation

Landgrafen-Regesten online Nr. 11122 <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/lgr/id/11122> (Stand: 25.04.2024)