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Hessian Biography

Portrait

Heinrich von Baumbach
(um 1458–1539)

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Further Information

GND-ID

1150991364

Baumbach, Heinrich von [ID = 5964]

* um 1458, † 1539
Amtmann
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Activity

Career:

  • 1501 (?)-1530 Landgräflicher Amtmann (Pfandinhaber) in Wanfried

Places of Residence:

  • Wanfried
Family Members

Relatives:

  • Baumbach, Valentin von <Sohn>
References

Sources:

Bibliography:

Life

Bruder des Jost von Baumbach1, Zeugmeister Landgraf Wilhelms II. 15012, 15023. Schon 1501 Amtmann in Wanfried genannt4, bekundet Landgraf Wilhelm jedoch erst 1503 Februar 18, dass er Schloss und Dorf Wanfried für 2.000 fl. von Ernst Schmalstieg eingelöst und Heinrich von Baumbach auf Lebenszeit amtsweise mit Diensten, Gericht, Zoll, Jagd und allem Zubehör – unter Vorbehalt von Öffnung, Landsteuer und Folge – übertragen hat. Heinrich muss sich mit drei reisigen Pferden gerüstet halten und erhält außer der Hofkleidung, wenn er zum landgräflichen Dienst entboten wird, Futter, Mahl, Nagel und Eisen und Ersatz seines reisigen Schadens. Da er sich mit 1.000 fl. an der Ablösungssumme beteiligt hat, kann der Landgraf das Amt von Heinrichs Erben mit 1.000 fl. wieder einlösen5. Während der Pfälzer Fehde ist er seit 1504 Mai 3 in die Obergrafschaft abgeordnet6. Rat Landgraf Wilhelms II. 1506 Juli 11/127. Während der Zeit der Regentschaft tritt er nicht weiter hervor. Er schließt sich dann zunächst der Treysaer Einung der Landgräfin Anna mit den hessischen Ständen von 1514 Februar 10 an8, kündigt sie aber auf Anweisung der Regenten von 1514 Februar 18 wieder auf9, was sein Verderben wird. Nach dem Sturz der Regentschaft spricht ihm Landgräfin Anna das Amt Wanfried ab. Da Baumbach sich weigert, die angebotene Ablösungssumme anzunehmen und die Wanfrieder Amtsuntertanen heftige Klagen wegen unbilliger Beschwerung und Unterdrückung gegen ihn erheben10, wird er mit Gewalt entsetzt. Umsonst versucht er dagegen die hessischen Landstände aufzubieten11, Landgräfin Anna überträgt vielmehr im April 1515 das Amt an Johann von Eschwege, der es mit bewaffneter Hand einnimmt und Baumbach vertreibt12.

Das Biogramm bei Gundlach, Die hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, Band 3: Dienerbuch S. 3 steht als PDF-Datei bereit.


  1. Rechn. I, Ziegenhain (121/4 Bl. 50v.). Er ist mit Jost 1508 Januar 18 in Ziegenhain auf dem Wege nach Marburg, wohin dieser beschieden war.
  2. Rechn. I, Rotenburg (92/2 Bl. 67) und Kopiar 131a II Bl. 35a (hier später gestrichen).
  3. Rechn. I, Kassel Kammerschreiber (11/6 Bl. 17).
  4. Kopiar 131a II Bl. 18v., 27v., 40v.
  5. Urkk., Passiv-Schuldverschreibungen: von Baumbach.
  6. Rechn. I, Zwingenberg (121/15 Bl. 2 ff.).
  7. Rechn. I, Bilstein (31/4 Bl. 116).
  8. Glagau, Landtagsakten S. 198 Anm.
  9. Ebd. S. 211.
  10. Ebd. S. 435 ff. und insbesondere S. 476 ff. – Eingehende Schilderung der mit weiteren Fehden verknüpften Vorgänge bei Landau, Ritterburgen III, S. 57 ff.
  11. Glagau, Landtagsakten Nrr. 186, 189, 192.
  12. Siehe dort: Johann von Eschwege.
Citation
„Baumbach, Heinrich von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1150991364> (Stand: 8.1.2024)