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Hessian Biography

Portrait

Hermann Schenk zu Schweinsberg
(belegt 1477–1521)

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Schenk zu Schweinsberg, Hermann [ID = 22341]

† 1521 Dillenburg, belegt 2.7.1477
Ritter, Rat, Diener, Amtmann, Mitregent, Hofmeister
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Life

Ritter, Bruder des Marschalls Johann Schenk und des Komthurs Johann Schenk1, erhält 1477 Juli 2 von Landgraf Heinrich III. sein Hofgewand nach Lindheim gesandt2, Rat Landgraf Heinrichs III. 1478 Januar 223, erhält von diesem 1478 März 5 eine Rats- und Dienerbestallung gegen 40 fl. aus dem Amte Gießen sowie während des landgräflichen Dienstes die üblichen Entschädigungen für Mahl, Futter, Beschlag und reisigen Schaden4. Im August 1479 begleitet er Landgraf Heinrich bei der Einnahme der Grafschaft Katzenelnbogen5. 1480 Februar 8 leiht er Landgraf Heinrich 2400 fl. gegen eine Rente von 120 fl.6. Noch 1504 [nach Februar 2] quittiert er über diese 120 fl., die ihm jährlich aus der Kellerei Butzbach verschrieben sind7. 1485 zahlt ihm der Marburger Kammerschreiber 21 fl. 10 alb. 4 hlr. Dienergeld8; 1491 März 79 und 1492 Februar 2610 erhält er aus der Kellerei Butzbach 24 fl. jährliches Dienergeld. Nassau-dillenburgischer Rat und Diener 1487 November 1211; Amtmann des nassauischen Anteils am Amte Löhnberg 1487 als Pfandinhaber12 und noch 1502 März 3113. Desgl. wird er von Landgraf Wilhelm III. 1488 Februar 8 zum Amtmann des hessischen Anteils am Amte Löhnberg bestellt14. Amtmann zu Dillenburg 1487 ff.15, noch 1508 März 1316, Amtmann zu Siegen 149017, Ritter und Amtmann der Grafschaft Nassau 1491 März 718. Rat Landgraf Wilhelms III. 1497 März 1719 1497 Juni 7 verleihen Landgraf Wilhelm III. und Graf Johann V. von Nassau-Dillenburg Hermann Schenk und fünf anderen Stämmen das neu entdeckte Bergwerk bei Odensbach in der Herrschaft Löhnberg gegen die üblichen Abgaben20. 1498 gehört er zu den vorgesehenen Turniergästen bei der Hochzeit Landgraf Wilhelms III. mit der Pfalzgräfin Elisabeth21. Hessischer Amtmann in Löhnberg noch 1499 Oktober 1822. Wird im Juli 1509 in Dillenburg zum Landtag am Spieß aufgeboten23 und besiegelt die dort gegen die Landgräfin Anna die Jüngere geschlossene landständische Einung von 1509 Juli 2924. Ist Mitregent von 150925 bis 151426 und soll als solcher 200 fl. jährlich samt Kost, Kleidung und Futter erhalten27. Wird 1512 April von den Regenten zum Reichstag nach Trier abgeordnet28 und wohnt im Dezember d. J. in Löhnberg29. 1514 Januar 6 bezeichnet er sich als Ritter, Mitregent zu Hessen und Hofmeister30. Wird 1514 Januar 11 von den der Landgräfin Anna der Jüngeren ergebenen hessischen Ständen zum Landtag nach Treysa im Februar eingeladen31 und versucht vergeblich, die Bürger von Marburg von diesem Landtag fernzuhalten32. Im März 1514 bestreiten die hessischen Stände, Schenk jemals zum Mitregenten gewählt zu haben, vielmehr hätten die übrigen Regenten Schenk rechtswidrig beigezogen33, obwohl er vorher Amtmann des Grafen von Nassau gewesen sei und dieser Forderungen gegen die Landgrafschaft [in der Katzenelnbogener Erbfolge] erhoben habe34. Schenk wird mit den übrigen Regenten gestürzt und mit diesen von Landgräfin Anna und den verordneten Räten 1514 Mai 27 zur Rechenschaft gezogen35. Da er sich ihr wiederholt entzieht, werden seit August 1514 die Zinszahlungen von den 2000 fl. eingestellt, die er auf der Kellerei Butzbach stehen hat36. Schenk, der sich wieder nach Dillenburg zurückgezogen hatte, ist hier 1521 gestorben37. Er war Ritter vom Heiligen Grabe und Mitglied der Turniergesellschaft „Zum Steinbock“38. Er war in dritter Ehe mit einer Tochter des Landhofmeisters Ludwig von Boyneburg, dem Haupt der ständischen Regentschaft, verheiratet39.


  1. Siehe Schenk-Knetsch, Stammtafeln III/32.
  2. Rechn. I, Marburg (75/3 Bl. 35v.).
  3. Gundlach III S. 232 ohne Beleg.
  4. Urkk., Bestallungen.
  5. Demandt, Katz. Regg. Nr. 6282/20.
  6. Küch, Marburger Rechtsquellen I Nr. 132.
  7. Rechn. I, Butzbach (36/5d Bel.).
  8. Rechn. I, Kasten 5 Nr. 6 fol. 43v.
  9. Rechn. I, Butzbach (36/5b Bel.).
  10. Rechn. I, Butzbach (36/5c Bel.).
  11. Siehe Anm. 1.
  12. Siehe Anm. 1.
  13. May, Oberlahnkreis S. 164.
  14. Urkk., Samtarchiv Nachtr. 0,498. – Kopiar 131 Nr. 57 mit dem Vermerk: obiit.
  15. Siehe Anm. 1.
  16. HStA. Wiesbaden Abt. 13, 87.
  17. Siehe Anm. 1.
  18. Siehe Anm. 8.
  19. Best. 2 IV Auswärtige Beziehungen: Kurköln.
  20. Kopiar 15 Nr. 84.
  21. Rechn. I, Marburg Kammerschreiber (5/8 Bl. 3).
  22. HStA. Wiesbaden, Kopiar V Bl. 5.
  23. Rechn. I, Marburg (78/4 Bl. 85v.).
  24. Glagau, Landtagsakten S. 33.
  25. Ebd. S. 46.
  26. Siehe Anm. 30.
  27. Glagau, Landtagsakten S. 98.
  28. Ebd. S. 157.
  29. Rechn. I, Marburg (79/3 Bl. 100v.)
  30. Rechn. I, Kassel Kammerschreiber (13/1a Bel.).
  31. Glagau, Landtagsakten S. 181.
  32. Ebd. S. 188.
  33. Ebd. S. 234.
  34. Ebd. S. 293.
  35. Ebd. S. 354.
  36. Ebd. S. 359, 392.
  37. Siehe Anm. 1.
  38. Siehe Anm. 1.
  39. Rechn. I, Nidda (84/34 Bel. zu 1513 November 17). – Schenk-Knetsch verzeichnen diese Heirat erst zu 1517.
Citation
„Schenk zu Schweinsberg, Hermann“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/139559590> (Stand: 11.3.2024)