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Hessian Biography

Portrait

Johann Nuhn
(belegt 1461–1505)

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Nuhn, Johann [ID = 21831]

belegt 1461–1505
Chronist, Theologe, Lehrer
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Other Names

Other Names:

  • Nohen, Johann
  • Nühen, Johann
References

Sources:

Bibliography:

Life

Aus Hersfeld, hessischer Chronist1, studiert seit 1461 in Erfurt Theologie2 und wird Weltgeistlicher3. Er geht zunächst in hennebergische Dienste, in denen er wahrscheinlich bis 1475 bleibt4. Danach hat ihn offenbar die Landgräfin Mechthild, Witwe Landgraf Ludwigs II., an ihren Hof in Rotenburg als Lehrer ihrer Söhne, der Landgrafen Wilhelm I. und Wilhelm II.5 gezogen6. 1483 begleitet er Landgraf Wilhelm I. nach Kassel, als sich dieser dort nach dem Tode Landgraf Heinrichs III. huldigen läßt, 1484 begleitet er Landgraf Wilhelm II., den seine Mutter Mechthild ihrem Bruder Graf Eberhard im Barte zur Erziehung am württembergischen Hofe übergeben hatte, nach Innsbruck, wohin Graf Eberhard seinen Neffen Landgraf Wilhelm II. zur Feier der Vermählung Erzherzogs Sigismunds mit der Herzogin Katharina von Sachsen mitgenommen hatte. Auch nach der Rückkehr nach Hessen bleibt Nuhn in Verbindung mit Landgraf Wilhelm II., den er – wie seine Chronik zeigt – besonders geschätzt hat7. Obwohl Nuhn in Hersfeld wohnt8, ist er oft in der Begleitung des Fürsten nachweisbar9. 1500 Februar 3 ist er Besitzer des Altars in der St. Michaeliskapelle auf Unserer Lieben Frau Berg [zu Hersfeld]10. Noch 1506 korrespondiert die Marburger Kanzlei mit ihm11.


  1. Vgl. Wenck, Hessische Geschichte I S. XIV f. – Landau, Auszug aus einer Chronik des Johann Nohe (ZHG 5, 1850).
  2. J. Pistor, Untersuchungen über den Chronisten Johannes Nuhn von Hersfeld (ZHG 28, 1893).
  3. In den hessischen Rentmeisterrechnungen, die ihn erwähnen, führt er stets den Titel „Herr“. Die Vermutung Pistors trifft also zu.
  4. Siehe Anm. 2.
  5. Ebd.
  6. Es ist also zweifelhaft, ob man ihn mit dem Kaplan Landgraf Heinrichs III. namens Johann gleichsetzen kann, der im August 1477 vom Marburger Kammerschreiber 5 Ellen schwarzes Tuch erhält (2/1 Bl. 75) und im November 1478 mit dem [Futtermeister] Gottfried von Linsingen nach Friedewald (und weiter nach Hersfeld?) reitet (Rechn. I, Friedewald 48/22 Bl. 14).
  7. Siehe Anm. 3.
  8. Auch das ergibt sich aus den hessischen Amtsrechn., etwa Rotenburg (95/1 Bl. 52v.) oder Spangenberg (100/3 Bl. 23).
  9. So 1492 Mai 7 und 27, September 10, Dezember 20 (Rechn. I, Spangenberg 100/4 Bl. 44v., 50v., 82v., 93v.); so 1497 November 24 (Rechn. I, Felsberg 46/20 Bl. 76); so 1500 Oktober, als er im Gefolge des Abtes von Fulda zur Hochzeit Landgraf Wilhelms II. nach Kassel reitet (ebd. Spangenberg 102/6 Bl. 25v.); so 1505 August (ebd. Rotenburg 92/6 Bl. 31v.). – Auch die Beziehungen der Landgräfin Mechthild zu Nuhn blieben bis zu deren Tod bestehen (vgl. etwa ebd. Rotenburg 91/6 Bl. 15v. zu 1494 November: Bote der Landgräfin an Nuhn nach Hersfeld).
  10. Kopiar 15 Nr. 204.
  11. Rechn. I, Rotenburg (93/1 Bl. 52v.).
Citation
„Nuhn, Johann“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/119166364> (Stand: 8.1.2024)