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Hessian Biography

Portrait

Job Schrendeisen
(um 1460–um 1540)

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Schrendeisen, Job [ID = 21194]

* um 1460 Gudensberg, † um 1540, katholisch
Jurist, Bürgermeister, Kammerschreiber, Schöffe
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Other Names

Other Names:

  • Schreindeisen, Hiob
  • Schrinysen, Job
Activity

Career:

  • Februar 1480 in der Kanzlei in Kassel
  • 1485 Bürger in Kassel
  • 1490-1492 Begleiter Landgraf Wilhelms II. († 1509) im ungarischen Krieg
  • 1493-1500 Schultheiß in Gudensberg
  • 1501/02 Kammerschreiber in der Kasseler Kanzlei
  • 1505, 1507, 1509, 1511, 1512 Bürgermeister in Kassel, gehörte als solcher 1509 zu den hessischen Regenten nach dem Tode des Landgrafen
  • 1518 nach der Regierungsübernahme Landgraf Philipps als einer der ehemaligen Regenten aus Kassel verbannt
  • 1520 wieder Schöffe in Kassel
  • 1524-1541 Rentmeister in Homberg (Efze), damit Nachfolger seines Schwiegervaters
Family Members

Father:

Schrendeisen, Ludwig, Bürgermeister und Schultheiß in Gudensberg

Partner(s):

Relatives:

References

Sources:

Bibliography:

Life

Schrendeisen, Job1, Sohn des Gudensberger Bürgermeisters und späteren dortigen Schultheißen Ludwig Schrendeisen2, Bruder des Fritzlarer Offizials Dr. Konrad Schrendeisen3, in der Kanzlei zu Kassel 1480 Februar4, Bürger zu Kassel 14855, Begleiter Landgraf Wilhelms II. im ungarischen Kriege 1490–14926, Schultheiß in Gudensberg 1492 Mai 267, 14938, 14979, 1500 Oktober 1010. 1494 Juli 25 genehmigt Landgraf Wilhelm II., daß er den Zehnten zu Stockhausen von Friedrich von Hertingshausen für 500 fl. kauft11. Kammerschreiber 1501 Januar 812, 1502 September 2413, Bürgermeister in Kassel erstmals 150514 und öfter15, gehört als solcher nach Landgraf Wilhelms II. Tode zu den hessischen Regenten16. 1510 November 28 verkaufen ihm Landhofmeister und die übrigen Regenten für 500 fl. eine Rente von 25 fl. aus den Gefällen des Kasseler Rathauses zur Finanzierung der Ablösung der 32000 fl., die dem Herzog v. Lothringen auf die Städte und Gerichte Rotenburg und Felsberg verschrieben sind17. Nach der Regierungsübernahme Landgraf Philipps 1518 wird er (als einer der ehemaligen Regenten) aus Kassel verbannt, ist aber schon 1520 wieder Schöffe dortselbst und von 1524–41 im landgräflichen Dienst als Rentmeister in Homberg/E.18 – Er war seit etwa 1492/93 verheiratet mit Elisabeth, Tochter des Homberger Rentmeisters Heinrich von Wildungen19, die seit 1541 als Witwe bezeugt ist20.


  1. Nicht Joppe, wie Glagau, Landtagsakten, Register, aus der flektierten Form schließt. Job ist eine Kurzform für Hiob.
  2. Siehe dort.
  3. Siehe dort.
  4. Wenn wir Rechn. I, Borken (34/8 Bl. 12) richtig beziehen: Johannes Senger der schrieber unde Schrenisen uß der canczeleye. Da der Herr-Titel fehlt, nicht auf Konrad Schrendeisen zu beziehen.
  5. Er zahlt 1485 Weihnachten in Kassel 1 fl. Bürger(aufnahme)geld (Stölzel, Kassel S. 81). – Vgl. dazu auch E. Grimmell, die Bürgermeister der Stadt Kassel (ZHG 75/76, 1964/65 S. 230).
  6. 1492 April 7 bekennt Landgraf Wilhelm, daß unser lieber getruwer Job Srindysen uns uff heut dat. dießs brieves von allem und idem innemen und ußgeben, so er bis ins zweyte jar von unser wegen in Ungarn, Oisterich und uff dem wege hin und widder ein fromlich, ufrichtig und lauter rechnung . . . gethain hait und sagt ihn quitt, ledig und los (Lehenbuch(!) Landgraf Wilhelms II. fol. 47).
  7. Rechn. I, Spangenberg (100/7 Bl. 71): ein Brief nach Gudensberg an Job Schrendyßen.
  8. Rechn. I, Gudensberg (61/9 Bl. 11).
  9. Rechn. I, Gudensberg (61/13 Bl. 10).
  10. Rechn. I, Gudensberg (61/16 I Bl. 12).
  11. Kopiar L 5 Bl. 8.
  12. Rechn. I, Kassel (69/3 Bl. 2).
  13. Rechn. I, Grebenstein (56/6 Bl. 2): Rezeß des Grebensteiner Schultheißen mit der eigenhändigen Unterschrift Schrendeisens, doch wird sein Nachfolger Konrad Scherer schon 1502 August 30 Kammerschreiber genannt (siehe dort).
  14. Grimmell a.a.O. S. 230. Er nennt die Jahre 1505, 1507, 1509, 1511, 1512, Gundlach nennt ihn (nach Waldecker Urkk. Nr. 4431) auch für 1514 März 21 und noch 1520 als Bürgermeister. Diese letztere Angabe kann nicht zutreffen, da Schrendeisen in dieser Zeit verbannt war (siehe unten). Für 1514 nennt Grimmell Hermann Allmar als Bürgermeister, doch ist Schrendeisen für diese Zeit auch durch Glagau, Landtagsakten als Bürgermeister bezeugt (S. 200).
  15. Siehe die vorige Anm. 14.
  16. Vgl. die Nachweisungen bei Glagau, Landtagsakten, Register. Daraus ergibt sich, daß er ein sehr eifriger Parteigänger der Regenten war.
  17. Urkk., Gen-Rep. Kassel. Am gleichen Tage verkaufen dieselben an Heimbrod Schrendeisen die gleiche Rente zum gleichen Betrag zu demselben Zweck. – Es handelt sich um die Rückzahlung der Mitgift der erbenlos verstorbenen Landgräfin Jolanthe von Lothringen, der ersten Gemahlin Landgraf Wilhelms II.
  18. Vgl. Grimmell a. a. O.
  19. Siehe dort.
  20. Vgl. Grimmell a. a. O.
Citation
„Schrendeisen, Job“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1162905999> (Stand: 15.4.2024)