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Hessian Biography

Portrait

Johannes Muth
(vor 1471–1504)

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Further Information

GND-ID

1242189866

Muth, Johannes [ID = 20333]

* vor 1471 Homberg (Efze), † 1504
Dr. jur. utr. – Jurist, Kanzler
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Activity

Career:

  • Studium der Rechte mit seinem später als Humanist bekanntgewordenen Bruder Konrad, gen. Mutianus Rufus ab 1486 in Erfurt
  • juristische Lizentiatenwürde in Erfurt
  • 1498 Promotion zum Dr. jur. utr.
  • Mai 1496-1503 Kanzler des Landgrafen Wilhelm II.
  • 1503 als Beisitzer am Marburger Hofgericht, als dessen Stifter er in der Literatur genannt wird
  • neben Dr. Johann Engelländer der erste nichtklerikale Jurist, der hessischer Kanzler wurde
Family Members

Father:

Muth, Johann, Ratsherr und Bürgermeister in Homberg (Efze)

Mother:

Kreutzburg, Anna von

Partner(s):

  • Schrendeisen, Margarethe, 1482/84–1568, Tochter des Ludwig Schrendeisen, Schultheiß in Gudensberg, verheiratet in II. Ehe mit Katzemann, Philipp, Schöffe, Bürgermeister und Schultheiß in Fritzlar

Relatives:

  • Mutianus Rufus, Conradus <Bruder>, GND, * Homberg (Efze) 15.10.1470, † Gotha 30.3.1526, Humanist
  • Breitrück, Margarethe <Tochter>, verheiratet 1526 mit Johann Breitrück, Bürgermeister in Homberg
References

Sources:

Bibliography:

Life

Von Homberg, Bruder des Humanisten Konrad Muth, gen. Mutianus Rufus1, die beide Ostern 1486 in Erfurt immatrikuliert werden2. Er wird Lic. iur. utr.3 und promoviert zwischen 1498 Juli 23 und November 12 zum Dr. beider Rechte4, nachdem er bereits seit 1496 Mai 17 als Kanzler Landgraf Wilhelms II. tätig war5. In dieser Eigenschaft verschreibt ihm der Landgraf jährlich 100 fl. aus der Kasseler Erbgülte6. Als Kanzler ist er zuletzt nachweisbar 1503 April 77, als Beisitzer am Hofgericht 1503 September 258. 1504 ist er gestorben9. – Er war verheiratet mit Margarethe, Tochter des Ludwig Schrendeisen und Schwester des Kasseler Bürgermeisters Job Schrendeisen, mit der er eine Tochter Margarethe hatte10, die 1526 den Homberger Bürgermeister Johann Breitrück heiratet11. Die Witwe Johann Muths heiratet um 1506 den Fritzlarer Schöffen, dann Bürgermeister und danach Schultheißen zu Fritzlar Philipp Katzmann12.


  1. Vgl. Wigand Lauze, Leben Philipps des Großmütigen (ZHG 2. Supplement 1841) II S. 118. Dieser soll 1502 auf Wunsch seines Bruders, des Kanzlers Dr. Johann Muth, in die landgräfliche Kanzlei zu Kassel eingetreten sein (K. Krause, Der Briefwechsel des Mutianus Rufus in ZHG Supplement NF 9, 1885 S. Vf.), er ist dort jedoch nicht nachweisbar. An ihn, den Dr. iur. Konrad Muth, Kanoniker zu Gotha, wendet sich Landgräfin Anna die Jüngere 1514 Juli 3, indem sie ihn als geborenen Hessen darum bittet, für das Grabmal ihres † Gemahls (Landgraf Wilhelm II.) die Grabschrift in lateinischen Versen oder in lateinischer Prosa zu verfassen (Best. 2 II Landgrafenhaus, Personalia Landgraf Wilhelms II). Mutianus ist als Kanoniker in Gotha auch 1511 nachgewiesen (Best. 257, Fragmenta actorum des Hofgerichts Bd. XXXVIII Nr. 30).
  2. Die Einschreibung erfolgte gratis pro domino comite de Honstein (Gundlach III S. 179 nach der Erfurter Matrikel I, 411).
  3. Er ist es noch 1498 Mai 21 (Kopiar 59 I Nr. 62).
  4. Gundlach III S. 178 (nach Kopiar 59 I).
  5. Ebd.
  6. Rechn. I, Kassel 1501 (69/3 Bl. 98v.).
  7. So Gundlach a. a. O., genannt wird er noch 1503 Januar 3 in Kopiar L 4 Bl. 249.
  8. Hofgerichtsprotokoll.
  9. Nach Krause a.a.O. S.II Anm. 3 starb er vielleicht im August dieses Jahres. Sein Wappen zeigt im Schild zwei Sparren über einer Lilie im Schildfuß (Urkk., Samtarchiv Nachtr. 0,285 zu 1502 Februar 28).
  10. Weitere Familiennachrichten bei Krause a.a.O., bei Strieder III S. 378 f. und bezüglich der Katzmannschen Verbindung bei J. Heidenreich, Fritzlarer Patrizierfamilien des Mittelalters 1. Teil: die Familie (von) Katzmann (HFK Bd. 12 Heft 3/4, 1974 Sp. 192/193).
  11. Ebd.
  12. Ebd.
Citation
„Muth, Johannes“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1242189866> (Stand: 15.4.2024)