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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Bad Hersfeld
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 66. Hersfeld
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Hochgerichtslinde in Hersfeld

Bad Hersfeld

Stadtteil · 213 m über NN
Gemeinde Bad Hersfeld, Landkreis Hersfeld-Rotenburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Stadt

Lagebezug:

51 km südsüdöstlich von Kassel

Lage und Verkehrslage:

Im osthessischen Talabschnitt der Fulda in waldreicher Umgebung. Stiftsbezirk und Altstadt am nordwestlichen Flußufer etwas oberhalb des Mündungsgebiets der Bäche Haune, Geis und Meisebach (Wildes Wässerchen).

a) Straßenverkehr:

Siedlung am Kreuzungspunkt alter Fernwege (Alte Köln-Leipziger Messestraße von Treysa nach Hersfeld, alte Landstraße Paderborn - Hersfeld, nördlicher Zweig der alten Landstraße durch die Kurzen Hessen vom Rhein-Main-Gebiet nach Mitteldeutschland).

Auf dem südöstlichen Ufer der Fulda befindet sich die Kreuzung der von Westen nach Osten verlaufenden Bundesstraße 62 und der von Süden nach Norden gehenden Bundesstraße 27 (beides inzwischen Umgehungsstraßen):

Die Bundesstraße 62 kommt von Alsfeld über Asbach und verläuft weiter über Petersberg nach Vacha und Bad Salzungen in Thüringen.

Die Bundesstraße 27 verläuft von Fulda und Hünfeld über Unterhaun kommend später weiter über Friedlos nach Bebra (mit Abzweig Rotenburg an der Fulda) und Eschwege.

Unmittelbar nördlich der besagten Kreuzung beginnt auf der anderen Fuldaseite außerdem die Bundesstraße 324, welche von der Bundesstraße 27 abgehend an der Altstadt vorbei durch das nordwestlich gelegene Geistal über Kalkobes in Richtung Homberg (Efze) verläuft.

Die Landesstraße 3159 geht von Bad Hersfeld durch das Meisebachtal in Richtung Reckerode und Kirchheim (Lange Heide).

Die Kreisstraße 17 führt von Bad Hersfeld über die Hohe Luft (An der Warth) nach Wippershain und weiter ins Landecker Amt [siehe Burgruine Landeck].

Die Bundesautobahn 4 Kirchheim - Eisenach passiert Bad Hersfeld 1,6 km südlich der Altstadt vor dem Johannesberg. Eine Anschlussstelle "Bad Hersfeld" befindet sich dort an der Bundesstraße 27.

Die Bundesautobahn 7 Kassel - Fulda trifft demgegenüber erst 10 km weiter nordwestlich von Bad Hersfeld auf das Geistal, wo sich in der Gemeinde Neuenstein an der Bundesstraße 324 eine Anschlussstelle "Bad Hersfeld - West" befindet.

b) Schienenverkehr:

Etwas nordöstlich der Altstadt befindet sich der städtische Bahnhof an der Eisenbahnlinie Bebra – Hanau – Frankfurt am Main ("Bebraer Bahn", "Bebra-Hanauer-Bahn") Die Teilstrecke Bebra - Hersfeld wurde am 22.1.1866 eröffnet und die Teilstrecke Hersfeld - Fulda am 1.10.1866 in Betrieb genommen.

Östlicher Endbahnhof der Eisenbahnlinie Bad Hersfeld – Schwalmstadt/Treysa (Inbetriebnahme der Strecke 1.5.1906) bis zur Stilllegung der Strecke am 10.9.1984. Früher benutzte man an dieser Strecke auch einen weiteren Bahnhof am Hersfelder Kurviertel.

Endbahnhof der Eisenbahnlinie Bad Hersfeld – Philippsthal/Heimboldshausen (Inbetriebnahme der Strecke 27.9.1912) bis zur Stillegung der Strecke am 1.11.1969.

Ersterwähnung:

736

Siedlungsentwicklung:

736: Anlage einer Einsiedelei in Hersfeld durch den Bonifatiusschüler Sturmius, der 744 jedoch weiter südlich das Kloster Fulda gründete.

Frühestens 769 erfolgte auch in Hersfeld die Gründung eines Klosters durch den Bonifatiusschüler und Mainzer Bischof Lullus. Klosterpatrone waren die Apostel Simon und Judas Thaddäus.

5.1.775: Erhebung des Klosters Hersfeld zur Reichsabtei durch Karl den Großen.

Um 780: Überführung der Gebeine des Hl. Wigbert von der Büraburg nach Hersfeld. Die ihm gewidmete Verehrung stellte bald diejenige zu den Apostelpatronen in den Schatten.

782: Abt Lullus stieg als Bischof von Mainz zum Erzbischof auf. Karl der Große besuchte Hersfeld.

786: Bestattung des Mainzer Chorbischofs Albuin im Kloster Hersfeld. Tod des Erzbischofs und Klostergründers Lullus am 16. Oktober in Hersfeld und Begräbnis in seiner Abtei.

831: Grundsteinlegung für eine große neue Klosterkirche unter Abt Bun (auch Wigbertkirche genannt).

850: Fertigstellung der Bun-Kirche.

852: Erhebung der Gebeine des Klostergründers Lullus in der neuen Kirche (als Heiligsprechung verstanden). Eine stärkere Verehrung setzte aber erst im 11. Jahrhundert ein.

1037/38: Brand der Bun-Kirche unter Abt Meginher.

1040: Im Zuge von erweiternden Wiederherstellungsarbeiten Neuweihe der Krypta im Beisein König Heinrichs III.

1070er: Literarische Tätigkeit des Mönches und Geschichtsschreibers Lampert von Hersfeld (vgl. Historische Persönlichkeiten).

1142: Urkundliche Ersterwähnung eines Marktes in Hersfeld. Um das Kloster hatte sich langsam eine Marktsiedlung gebildet, die dem Abt gehörte und längerfristig zur Stadt anwuchs.

1144: Nach wechselhafter und sich in Etappen über ein Jahrhundert hinziehender Baugeschichte nunmehr Schlussweihe der neuen und vergrößerten Klosterkirche unter den Augen König Konrads III.

1170: Erstmalige Bezeichnung Hersfelds als civitas im urbanen Sinn (Vorhandensein einer Mauer).

1249/52: Vorübergehende Anerkennung der Stadt Hersfeld als Reichsstadt durch Gegenkönig Wilhelm von Holland (Wenck 3 UB 133).

1373: Bündnis der Stadt Hersfeld mit dem hessischen Landgrafen gegen den Abt.

1378: Kriegerische Konflikte zwischen Abtei und Stadt Hersfeld im Zuge eines fehlgeschlagenen Überfalls auf die Stadt durch Ritter des Abtes in der Vitalisnacht (27./28. April). Die mehrjährigen Auseinandersetzungen schwächten in der Folge beide Seiten, so dass der hessische Einfluss weiter wuchs.

1482: Erwähnung einer Hersfelder Neustadt.

1520: Reformation in Hersfeld.

1521: Trotz Verbotes predigte Martin Luther auf dem Rückweg vom Wormser Reichstag aufgrund einer Einladung des seit 1516 amtierenden ersten bürgerlichen Abtes Crato in der Hersfelder Klosterkirche.

1525: Im Zuge des Bauernkrieges hielt der hessische Landgraf Philipp der Großmütige die mit den Aufständischen sympathisierende Stadt Hersfeld besetzt.

Seit 1526 war die halbe Stadt Hersfeld hersfeldisches Lehen der hessischen Landgrafen.

1604: Der hessische Landgrafensohn Otto wurde Koadjutor des letzten Hersfelder Abtes Joachim Roell.

1606: Mit dem Tod Abt Joachims stieg der hessische Koadjutor Otto zum weltlichen Verwalter der Reichsabtei Hersfeld auf.

1648: Nach zeitweiligen Rekatholisierungsversuchen im Dreißigjährigen Krieg ging das Gebiet der Reichsabtei Hersfeld durch den Westfälischen Frieden ganz an Hessen-Kassel über und wurde ein weltliches Fürstentum.

1761: Die ehemalige Klosterkirche wurde im Siebenjährigen Krieg durch einen Brand zerstört, den französische Truppen in dem gerade als Vorratslager genutzten Bau gelegt hatten.

1807: Der badische Oberstleutnant Johann Baptist Lingg bewahrte die Stadt Hersfeld vor einer Plünderung und Brandschatzung, die der französische Kaiser Napoleon I. angeordnet hatte.

1807-1813: Fürstentum und Stadt Hersfeld waren ein Teil des Königreiches Westfalen.

1821: Hersfeld wurde Kreisstadt.

1866: Kreis und Stadt Hersfeld kamen als Ergebnis des preußisch-österreichischen Krieges als Teil des auf österreichischer Seite stehenden Kurfürstentums Hessen an den Sieger Preußen.

1904: Wiederentdeckung des bereits im 16. Jahrhundert bekannten Heilbrunnens ("Lullusbrunnen") im späteren Kurviertel. Daran wirkte maßgeblich der Hersfelder Gymnasialdirektor und Sprachforscher Dr. Konrad Duden mit (vgl. Historische Persönlichkeiten).

Im Bereich der Gemarkung Herfeld fanden sich Hinweise auf zahlreiche Wüstungen, denen bislang keine Namen in Schriftquellen zugewiesen werden konnten.

1928 erfolgt die Eingemeindung der aufgelösten Gutsbezirke Meisebach, Eichhof und Bingartes.

Historische Namensformen:

  • Hairulfisfelt (775)
  • Hariulfisfelt (779)
  • Erulvisfelt (780)
  • Herulfisfelt (782)
  • Herolfesfeld in pago Hassiae (968)
  • Herosfeld (1099)
  • Herveld (1107)
  • Hersfeld (1134)
  • Herschfelt (vor 1560) [Dryander-Karte "Hessenlandt"]
  • Hirschfelt (1617), auch (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme]
  • Hersfeld
  • Bad Hersfeld (1949)

Bezeichnung der Siedlung:

  • civitas (1170)

Ortsteile:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • 736: Anlage einer Einsiedelei in Hersfeld durch den Bonifatiusschüler Sturmius, der 744 jedoch weiter südlich das Kloster Fulda gründete.
  • Frühestens 769 erfolgte auch in Hersfeld die Gründung eines Klosters durch den Bonifatiusschüler und Mainzer Bischof Lullus. Klosterpatrone waren die Apostel Simon und Judas Thaddäus.
  • 5.1.775: Erhebung des Klosters Hersfeld zur Reichsabtei durch Karl den Großen.
  • Um 780: Überführung der Gebeine des Hl. Wigbert von der Büraburg nach Hersfeld. Die ihm gewidmete Verehrung stellte bald diejenige zu den Apostelpatronen in den Schatten.
  • 782: Abt Lullus stieg als Bischof von Mainz zum Erzbischof auf. Karl der Große besuchte Hersfeld.
  • 786: Bestattung des Mainzer Chorbischofs Albuin im Kloster Hersfeld. Tod des Erzbischofs und Klostergründers Lullus am 16. Oktober in Hersfeld und Begräbnis in seiner Abtei.
  • 831: Grundsteinlegung für eine große neue Klosterkirche unter Abt Bun (auch Wigbertkirche genannt).
  • 850: Fertigstellung der Bun-Kirche.
  • 852: Erhebung der Gebeine des Klostergründers Lullus in der neuen Kirche (als Heiligsprechung verstanden). Eine stärkere Verehrung setzte aber erst im 11. Jahrhundert ein.
  • 1037/38: Brand der Bun-Kirche unter Abt Meginher.
  • 1040: Im Zuge von erweiternden Wiederherstellungsarbeiten Neuweihe der Krypta im Beisein König Heinrichs III.
  • 1070er: Literarische Tätigkeit des Mönches und Geschichtsschreibers Lampert von Hersfeld (vgl. Historische Persönlichkeiten).
  • 1142: Urkundliche Ersterwähnung eines Marktes in Hersfeld. Um das Kloster hatte sich langsam eine Marktsiedlung gebildet, die dem Abt gehörte und längerfristig zur Stadt anwuchs.
  • 1144: Nach wechselhafter und sich in Etappen über ein Jahrhundert hinziehender Baugeschichte nunmehr Schlussweihe der neuen und vergrößerten Klosterkirche unter den Augen König Konrads III.
  • 1170: Erstmalige Bezeichnung Hersfelds als civitas im urbanen Sinn (Vorhandensein einer Mauer).
  • 1249/52: Vorübergehende Anerkennung der Stadt Hersfeld als Reichsstadt durch Gegenkönig Wilhelm von Holland (Wenck 3 UB 133).
  • 1373: Bündnis der Stadt Hersfeld mit dem hessischen Landgrafen gegen den Abt.
  • 1378: Kriegerische Konflikte zwischen Abtei und Stadt Hersfeld im Zuge eines fehlgeschlagenen Überfalls auf die Stadt durch Ritter des Abtes in der Vitalisnacht (27./28. April). Die mehrjährigen Auseinandersetzungen schwächten in der Folge beide Seiten, so dass der hessische Einfluss weiter wuchs.
  • 1482: Erwähnung einer Hersfelder Neustadt.
  • 1520: Reformation in Hersfeld.
  • 1521: Trotz Verbotes predigte Martin Luther auf dem Rückweg vom Wormser Reichstag aufgrund einer Einladung des seit 1516 amtierenden ersten bürgerlichen Abtes Crato in der Hersfelder Klosterkirche.
  • 1525: Im Zuge des Bauernkrieges hielt der hessische Landgraf Philipp der Großmütige die mit den Aufständischen sympathisierende Stadt Hersfeld besetzt.
  • Seit 1526 war die halbe Stadt Hersfeld hersfeldisches Lehen der hessischen Landgrafen.
  • 1604: Der hessische Landgrafensohn Otto wurde Koadjutor des letzten Hersfelder Abtes Joachim Roell.
  • 1606: Mit dem Tod Abt Joachims stieg der hessische Koadjutor Otto zum weltlichen Verwalter der Reichsabtei Hersfeld auf.
  • 1648: Nach zeitweiligen Rekatholisierungsversuchen im Dreißigjährigen Krieg ging das Gebiet der Reichsabtei Hersfeld durch den Westfälischen Frieden ganz an Hessen-Kassel über und wurde ein weltliches Fürstentum.
  • 1761: Die ehemalige Klosterkirche wurde im Siebenjährigen Krieg durch einen Brand zerstört, den französische Truppen in dem gerade als Vorratslager genutzten Bau gelegt hatten.
  • 1807: Der badische Oberstleutnant Johann Baptist Lingg bewahrte die Stadt Hersfeld vor einer Plünderung und Brandschatzung, die der französische Kaiser Napoleon I. angeordnet hatte.
  • 1807-1813: Fürstentum und Stadt Hersfeld waren ein Teil des Königreiches Westfalen.
  • 1821: Hersfeld wurde Kreisstadt.
  • 1866: Kreis und Stadt Hersfeld kamen als Ergebnis des preußisch-österreichischen Krieges als Teil des auf österreichischer Seite stehenden Kurfürstentums Hessen an den Sieger Preußen.
  • 1904: Wiederentdeckung des bereits im 16. Jahrhundert bekannten Heilbrunnens („Lullusbrunnen“) im späteren Kurviertel. Daran wirkte maßgeblich der Hersfelder Gymnasialdirektor und Sprachforscher Dr. Konrad Duden mit (vgl. Historische Persönlichkeiten).
  • Im Bereich der Gemarkung Herfeld fanden sich Hinweise auf zahlreiche Wüstungen, denen bislang keine Namen in Schriftquellen zugewiesen werden konnten.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3549618, 5637451
UTM: 32 U 549524 5635636
WGS84: 50.870279° N, 9.703819° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

632002030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 2164, davon 883 Acker (= 40.80 %), 289 Wiesen (= 13.35 %), 764 Holzungen (= 35.30 %)
  • 1961 (Hektar): 2802, davon 835 Wald (= 29.80 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1543: 377 Bürger bei der Musterung (Küch, Polit. Archiv 1662); 1585: 557 Haushaltungen (Der ökonomische Staat).
  • 1616: 6553 Bewohner in 700-800 Familien (Demme, Nachrichten und Urkunden zur Chronik von Hersfeld, S. 97).
  • 1747: 533 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen).
  • 1807: 5222 Einwohner. 1866: 718 Wohnhäuser mit 5972 Einwohnern. 1895: 7413 Einwohner.
  • 1885: 7262, davon 6627 evangelisch (= 91.26 %), 290 katholisch (= 3.99 %), 155 andere Christen (= 2.13 %), 190 Juden (= 2.62 %)
  • 1939: 14608; 1950: 21285; 1956: 22819; 1961: 23004; 1970: 23268 Einwohner.
  • 1961: 23004, davon 17533 evangelisch (= 76.22 %), 4517 katholisch (= 19.64 %)
  • 1981: 28266 Einwohner (mit Stadtteilen).
  • 2003: 30686 Einwohner (mit Stadtteilen).

Diagramme:

Bad Hersfeld: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 968: Hessengau (in pago Hassiae)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Stadt und Amt Hersfeld
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Stadt und Amt Hersfeld
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Hersfeld
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Hersfeld
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis:

Hersfeld

Gericht:

  • vor 1822: Amt Hersfeld
  • 1822: Landgericht Hersfeld
  • 1850: Justizamt Hersfeld I
  • 1867: Amtsgericht Hersfeld
  • 1879: Amtsgericht Bad Hersfeld
  • um 1900: Amtsgerichtsort (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 229).

Herrschaft:

Als die alte Reichsabtei Hersfeld 1606 nach dem Tode des letzten Abtes Joachim mit dem hessischen Landgrafensohn Otto, seit 1604 schon Koadjutor, einen weltlichen Administrator erhalten hatte, gehörten 1610 zu ihrem Territorium die Ämter Hersfeld, Berka, Frauensee, Johannesberg, Kreuzberg [heute Philippsthal (Werra)], Landeck, Niederaula und Obergeis (Hersfelder Salbuch).

Daraufhin ging das Gebiet nach zeitweiligen Rekatholisierungsversuchen im Dreißigjährigen Krieg schließlich 1648 durch den Westfälischen Frieden ganz an Hessen-Kassel über und wurde ein weltliches Fürstentum.

Nach den Abtretungen an Sachsen bestand es Ende des 18. Jahrhunderts noch aus den Ämtern Hersfeld, (Göllingen), Hauneck [siehe Hauneck (Burg)], Johannesberg, Niederaula, Obergeis, Petersberg und Schildschlag (Engelhard, Erdbeschreibung der hessischen Lande casselischen Antheiles 1: Niederfürstentum, 1778/81 gemäß Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 229).

Gemeindeentwicklung:

1.7.1918: Eingemeindung des Dorfes Kalkobes in die Stadt Hersfeld.

1928: Eingemeindung des Gutes Meisebach in die Stadt Hersfeld.

4.3.1949: Verleihung des Prädikates "Bad" an die Stadt Hersfeld, womit sie als Heilbad anerkannt war.

1963: Bad Hersfeld wurde hessisches Staatsbad.

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform durch Eingliederung anderer Gemeinden eine Neubildung der Stadtgemeinde Bad Hersfeld. Zur deren Entwicklung s. Bad Hersfeld, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung blieb die Kernstadt.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Seit frühestens 769 befand sich in Hersfeld an der Stelle einer 736 angelegten Einsiedelei das Kloster Hersfeld, welches 775 zur Reichsabtei aufstieg. In dieser Zeit besaß es gemäß "Breviarium S. Lulli" vor Ort 20 Hufen.
  • Die bei dem Kloster erwachsende Siedlung entwickelte sich zu einer Stadt, die dem Hersfelder Abt gehörte.
  • Seit 1526 war die halbe Stadt hersfeldisches Lehen der hessischen Landgrafen.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • a) Klosterkirche:
  • 736: Mögliche Kirche in der Einsiedelei (vgl. Siedlungsentwicklung).
  • Frühestens 769: Erste Klosterkirche St. Simon und Judas Thaddäus.
  • 831: Grundsteinlegung für eine große neue Klosterkirche unter Abt Bun, die auch Wigbertkirche genannt wurde.
  • 850: Fertigstellung der Kirche.
  • 1037/38: Brand der Bun-Kirche unter Abt Meginher.
  • 1040: Im Zuge von erweiternden Wiederherstellungsarbeiten Neuweihe der Krypta im Beisein König Heinrichs III.
  • 1144: Nach wechselhafter und sich in Etappen über ein Jahrhundert hinziehender Baugeschichte nunmehr Schlussweihe der neuen und vergrößerten Klosterkirche unter den Augen König Konrads III.
  • b) Stadtkirche:
  • 1234: Pfarrer (Wenck 3 UB 115).
  • 1346 wurde die Pfarrei dem Stift einverleibt (UA Hersfeld).
  • 1411: Stadtkirche s. Antonii et Viti (UA Hersfeld).

Patrozinien:

  • Simon (Klosterkirche); Judas Thaddäus [769] (Klosterkirche)
  • Wigbert [780] (Klosterkirche)
  • Lullus [1040)]
  • Antonius (Stadtkirche); Vitus [1411] (Stadtkirche]

Pfarrzugehörigkeit:

Pfarrei Hersfeld.

Patronat:

1872 waren in die protestantische Pfarrei Hersfeld Kalkobes, Allmershausen und Heenes eingepfarrt (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 489, auch Bach, Geschichte der kurhessischen Kirchenverfassung, S. 58).

Klöster:

Beginen:

Mitte des 11. Jahrhunderts besteht auf dem Frauenberg bei Hersfeld eine Klause zur hl. Maria, später zum hl. Michael; sie wird 1441 und 1485 erwähnt.

Diakonische Einrichtung:

Kindergarten 1875 mit einer weltlichen Lehrerin und 80 Kindern eröffnet; 1910 Diakonissenkleinkinderschulschwester, Wohnung im Hospital; 03.02.1889, zwei Schwestern, Berufung durch Presbyterium; Jungfrauenverein Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904; nach Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel, S. 290- 292, Nähverein, Armenpflege, Krankenpflege; weitere Diakonissen seit 1900 im Landkrankenhaus tätig; Diakoniestation noch 1988 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Heinrich Fuchs predigte bereits 1520/21 evangelisch. Hersfeld ist damit der erste Ort im heutigen Hessen, in dem evangelisch gepredigt wurde.

Im Mai 1521 übernachtete Luther auf dem Rückweg vom Wormser Reichstag in Hersfeld.

1538 starb der letzte katholische Pfarrer.

Kirchliche Mittelbehörden:

a) Zugehörigkeit von Hersfeld:

Vor der Reformation stand die Kirche von Hersfeld unter dem Dekanat Ottrau (Würdtwein D. 10, 566).

1620 zählte die protestantische Pfarrei Hersfeld zur Klasse Hersfeld (siehe b).

1872 gehörte die protestantische Pfarrei Hersfeld zur Inspektur Hersfeld (siehe c).

b) Klasse Hersfeld:

Die Klasse Hersfeld bestand um 1620 aus den Pfarreien Hersfeld, Hilmes, Kruspis und Schenklengsfeld (Alte Kasseler Kirchensachen, Pfarrer des Bezirks Rotenburg [= Rotenburg an der Fulda]).

Daneben bildeten bis 1672 die abteilichen Kirchen Frielingen, Kerspenhausen, Kirchheim, Kreuzberg [heute Philippsthal (Werra)], Kruspis, Niederaula und Obergeis eine eigene Klasse (Bach, Kurze Geschichte 59 Anm. 3, 60 Anm. 1).

c) Inspektur Hersfeld:

Die Inspektur Hersfeld enthielt 1872 die Pfarreien Hersfeld, Frielingen, Hilmes, Kerspenhausen, Kirchheim, Kruspis, Mecklar, Niederaula, Obergeis, Petersberg, Philippsthal [heute Philippsthal (Werra)], Ransbach, Schenklengsfeld, Unterhaun und Wippershain (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 488-517).

Juden:

Provinzial-Rabbinat Fulda; zeitweilig Raboldshausen und Mühlbach der Gemeinde angehörig; 1826: 31; 1852: 7; 1897: 187; 1905: 266; 1910: 325; 1932/33: 360 Juden

Erstmals sind Juden 1330 (oder 1347?) belegt. 1355 bestand eine Judenschule, 1371 ein Judenhaus und und Judenschule. Die Schule mit Synagoge lag in der Breiten Gasse.

Hauptsächlich war die jüdische Bevölkerung im (Pfand-)Handel tätig.

Von 1665 bzw. 1679 stammen die nächsten Hinweise auf Juden. Vom 17. Jahrhundert bis 1866 lebten nur einige oder gar keine Juden in Hersfeld. Danach siedeln Juden der Region in der Stadt.

1878 wird eigene Hersfelder Gemeinde offiziell gegründet, bis dahin gehörte die Stadt noch zum Synagogenverband Niederaula.

1866 findet der Gottesdienst in einer Privatwohnung statt. Es folgt die Einrichtung einer Synagoge in der Johannisstraße. Um 1900 werden eine größere Synagoge sowie Schulhaus und Mikwe eingerichtet. 1924 wird die Synagoge erstmals beschädigt; 1938 wird sie zerstört.

1877/78 Eröffnung der Schule, sie besteht bis in den November 1938.

Die Berufe der jüdischen Bevölkerung waren Viehhändler, Händler, Metzger, Bankwesen und Ärzte.

In der Stadt gab es zwei Friedhöfe, die an der Michael-Schnabrich-Straße liegen; aber Flurbezeichnungen deuten auf älteren Friedhof hin (Judenkopf, Judengraben, Judenweg, Judenkirchhof)

Kultur

Schulen:

seit 9. Jahrhundert Klosterschule der Benediktinerabtei; um 1300 besteht städtische Schule neben der Stiftsschule; 1371 Erwähnung eines städtischen Schulhofes; Lehrer der Stadtschule: Melchior Rinck 1523; 1571 Gründung eines humanistisch-evangelichen Gymnasiums durch Fürstabt Michael Landgraf von Hersfeld; Stadtschulen 1612 genannt; 1826-96 Freischule (Armenschule); 1865-78 und 1893-1939 Katholische Schule

In den Gebäuden des um 1229 an der Stadtmauer nahe des Peterstors am Neumarkt angesiedelten Franziskanerklosters (vgl. Klöster) gründet nach der Reformation Abt Michael im Jahre 1570 ein Gymnasium (Alte Klosterschule).; 1882 Verschmelzung des Gymnasiums mit der Höheren Bürgerschule (Realschule); 1935 Anschluss der privaten Oberrealschule; seit 1946 Staatliches Realgymnasium mit Kreeis als Schulträger seit 1954

1840 Private Töchterschule, seit 1908 Städtische Schule, seit 1910-38 Lyzeum Luisenschule, 1945 Realgymnasium für Mädchen; heute wird die nunmehrige Gesamtschule nach ihrem berühmtesten Direktor Konrad-Duden-Schule genannt (vgl. Historische Ereignisse).

1816 Handwerksschule, 1891 Umwandlung in gewerbliche Fortbildungsschule, 1934 Städtische Berufsschule mit angegliederter Handelsschule

Gesamt- und Modellschule Obersberg 1,8 km östlich oberhalb der Altstadt an der namensgebenden Erhebung (siehe Obersberg).

Hospitäler:

Um 1239 wird am Johannestor an der Ostseite des Stiftsbezirks zur Stadt hin durch die Benediktinerabtei ein Hospital gegründet. Seit 1344 befindet es sich in städtischem Besitz; es wird für 1900 erwähnt.

Kultur:

I. Kulturelle Einrichtungen:

a) Museum Stadt Bad Hersfeld:

Im Stiftsbezirk innerhalb des erhaltenen Klausurgebäudes des ehemaligen Klosters (Kapitelsaal, Dormitorium, Mönchskapelle, Fruchtmagazin).

Mit Zeugnissen aus der Stifts- und Stadtgeschichte, wechselnden Kunstausstellungen sowie einer Abteilung zu Volkskunde und Gewerbegeschichte (namentlich Tuchmacherei).

b) Konrad-Duden-Museum:

Am Neumarkt im ehemaligen Direktorenhaus der alten Klosterschule (Neumarkt 31).

Zur gewürdigten Person vgl. "Historische Ereignisse".

c) Haus Mährisch-Schönberg:

Am Neumarkt (Neumarkt 38).

Mit Exponaten der sudetendeutschen Patenstadt und des Patenkreises.

II. Kulturelle Ereignisse:

a) Theaterfestspiele:

Während der Sommermonate Juni/Juli/August.

In der Stiftsruine (und in Schloss Eichhof).

Seit 1951.

b) Opernfestspiele:

Im Sommer nach den Theaterfestspielen (August).

In der Stiftsruine.

Seit 1981.

c) Lullusfest (Lolls):

In der Woche um den 16. Oktober, den Todestag des Mainzer (Erz-)Bischofs und Hersfelder Klostergründers Lullus (786).

Auf dem Marktplatz, der alten Ebenheit.

852: Erhebung der Gebeine von Lullus in einen größeren Kirchenneubau (als Heiligsprechung und Basis eines Kirchenfests gedeutet).

Aus dem zu erschließenden Kirchenfest entwickelte sich mit einem Markttreiben langsam ein Volksfest.

Während des Festes brennt das Lullusfeuer (Fierche) als markantes Symbol der Lullusfreiheit. Brandzeit in der Lulluswoche früher von Montag bis Donnerstag, inzwischen von Montag bis Sonntag.

Seit 1926 gibt es einen zuständigen Feuermeister, der aus dem Hersfelder Gewerbe stammt.

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historische Ereignisse:

Bedeutende Persönlichkeiten (Auswahl):

a) Lampert von Hersfeld

b) Konrad Duden

Sonstiges:

Bad Hersfelder Heilbrunnen im und beim Kurviertel:

a) "Lullusbrunnen":

1904 als Heilquelle erbohrt.

Benannt nach dem Hersfelder Klostergründer und Mainzer (Erz-)Bischof Lullus († 786) (vgl. Siedlungsentwicklung).

Salinische Bitterquelle.

Angewendet zur Vorbeugung und Heilung bei Erkrankungen des Magens, Darms und der Galle. Unterstützende Heranziehung bei Leberleiden.

b) "Linggbrunnen":

1928 als Wasserversorgung des Schlachthofkühlhauses erbohrt und bald als Heilquelle erkannt.

Ende 1964 Wasserförderung für Kurbetrieb eingestellt.

Benannt nach Johann Baptist Lingg, dem "Retter von Hersfeld" 1807 (vgl. Siedlungsentwicklung Bad Hersfeld).

Muriatisch-salinische Bitterquelle.

Angewendet bei Arteriosklerose, Erschlaffungs- und Aufbrauchserscheinungen und frühzeitigem Altern. Behandlung der Verdauungsorgane, der Leber und Galle sowie von Krankheiten des Stoffwechsels.

c) "Vitalisbrunnen":

1949 als Heilquelle erbohrt.

Benannt im Anklang an die Hersfelder Ereignisse in der Vitalisnacht vom 27./28. April 1378 (vgl. Siedlungsentwicklung Bad Hersfeld).

Angewendet zur Anregung der Gallen- und Pankreassekretion.

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

769/775-1606/48: Hersfeld war Zentrum der aus dem Kloster erwachsenen Reichsabtei gleichen Namens.

1648-1807: Hersfeld war Hauptstadt des hessischen Fürstentums und Amtes Hersfeld. Zum Fürstentum siehe unter Herrschaft. Das Amt Hersfeld bestand aus Hersfeld, den Dörfern Rohrbach und Tann und dem Dechaneigericht mit den Dörfern und Höfen Allmershausen, Friedlos, Eichen [= Eichhof], Hählgans, Heenes, Kalkobes, Ludwigsau [= Ludwigsau(mühle)], Reilos und Wenneberg [= Wehneberg] (Engelhard 1778/81 gemäß Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 229 f.).

1807-1813 waren das alte Fürstentum und die Stadt Hersfeld Teil des Königreiches Westphalen. Damals bestand das Werra-Département mit Sitz in Marburg aus den drei Distrikten Hersfeld, Marburg und Eschwege. Zum Distrikt Hersfeld mit Sitz in der gleichnamigen Stadt gehörten die Kantone Hersfeld, Obergeis, Rotenburg [= Rotenburg an der Fulda], Neumorschen, Homberg [= Homberg (Efze)], Borken [= Borken (Hessen)], Neukirchen, Schwarzenborn, Oberaula, Breitenbach [= Breitenbach am Herzberg], Niederaula, Holzheim, Landeck, Vacha, Ziegenhain, Frielendorf, Lengsfeld [= Schenklengsfeld], Heringen [= Heringen (Werra)], Friedewald, Petersberg und Bebra.

1814-1821: Hersfeld war erneut Hauptstadt des hessischen Fürstentums und Amtes Hersfeld.

1821: Kreisstadt des Kreises Hersfeld.

1848: Bezirksstadt des aus den ehemaligen Kreisen Hersfeld, Melsungen und Rotenburg [= Rotenburg an der Fulda] bestehenden Bezirkes Hersfeld.

1851: Erneut Kreisstadt des Kreises Hersfeld.

1972: Kreisstadt des Kreises Hersfeld-Rotenburg.

Wirtschaft:

Im Mittelalter bedeutender Handelsplatz

Mühlen:

An der Geis befanden sich neben denjenigen außerhalb der Ummauerung (siehe Siedlungsplätze) auch innerhalb der Stadt zahlreiche Mühlen, die vor allem in Zusammenhang mit dem Hersfelder Tuchgewerbe standen (Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld-Rotenburg 3, S. 54 f.).

Markt:

4 Jahrmärkte im Mittelalter (Pfingsten, 1.7., 13.8. (Fest des hl. Wigbert) und 16.10. (Fest des Hl. Lullus)

Bedeutende Tuchindustrie bereits im Mittelalter durch eingewanderte Flamen aufgebaut, Wollenweber- und Leinweberei, Loh- und Weißgerberei, Schnurmachergewerbe; bereits Ende des !8. Jahrhunderts beginnende Fabrikproduktion: 1766 erste Wollenzeugfabrik (Sunkel), 1817 Hersfelder Tuchfabrik, 1865 bereits 45 Tuchfabriken und 4 Lohnspinnereien; nach 1912 Rückgang des Tuchmacherhandwerks; um 1955 vier Tuchfabriken (Firma A. Rechberg seit 1873), Firma Georg Braun seit 1840; nach Zweiten Weltkrieg Umstellung auf Oberbekleidung, Behördenstoffe und technische Tuche,Fortbestand der bedeutenden Tuchindustrie (Jute-und Hanfspinnerei und -weberei); Maschinenbau, Eisengießerei

Entwicklung zum Kur- und Fremdenverkehrsort

Münze:

Münzregal der Abtei 1267 (UA Hersfeld).

Zoll:

1289 Zolltarif für Wollwaren, Leinwand, landwirtschaftliche und Handwerksprodukte

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Bad Hersfeld, Landkreis Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/3160> (Stand: 8.8.2023)