Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Errichtung einer „Sonderstelle Geld und Kredit“ des Wirtschaftsrates der Bizone in Bad Homburg, 23. Juli 1947

In Bad Homburg v. d. Höhe gründet der vier Wochen zuvor zusammengeschlossene deutsche Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes („Wirtschaftsrat der Bizone“) die „Sonderstelle Geld und Kredit“, die unter dem Vorsitz des späteren Bundesministers für Wirtschaft und Bundeskanzlers Ludwig Erhard (1897–1977) und parallel zu den Bemühungen alliierter Finanzexperten einen eigenen Vorschlag zur Durchführung einer deutschen Währungsreform erarbeitet. Das im April 1948 als „Homburger Plan“ vorliegende Papier deckt sich in seiner Grundausrichtung mit dem Entwurf der West-Alliierten (starker Geldmengenschnitt und Auszahlung einer „Kopfquote“ als Erstausstattung mit der neuen Währung), sieht jedoch einen weniger drastischen Schnitt bei den Bankguthaben und einen parallel mit der Währungsumstellung durchzuführenden Lastenausgleich vor. De-facto-Grundlage der am 20. Juni 1948 durchgeführten Währungsreform wird jedoch nicht der von deutscher Seite vorgelegte Homburger Entwurf, sondern der bereits 1946 von den Amerikanern vorgelegte Colm-Dodge-Goldsmith-Plan.
(KU)

Belege
Weiterführende Informationen
Hebis-Schlagwort
Deutschland, Bundesrepublik ; Währungsreform, 1948 ; Deutschland / Sonderstelle Geld und Kredit
Empfohlene Zitierweise
„Errichtung einer „Sonderstelle Geld und Kredit“ des Wirtschaftsrates der Bizone in Bad Homburg, 23. Juli 1947“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4950> (Stand: 23.7.2020)
Ereignisse im Juni 1947 | Juli 1947 | August 1947
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