Hessische Biografie
Weitere Informationen
GND-Nummer
118521098
Claudius, Matthias [ID = 1019]
- * 15.8.1740 Rheinfeld (Schleswig-Holstein), † 21.1.1815 Hamburg, evangelisch
Redakteur, Dichter, Schriftsteller, Oberlandcommissarius - Wirken ↑
-
Werdegang:
- 1771-1775 Herausgeber des „Wandsbecker Boten“
- 1776-1777 Fürstlich Hessischer Oberlandcommissarius
- 1-4.1777 Redakteur der „Hessen-Darmstädtischen privilegierten Landeszeitung“
- 5.1777 Rückkehr nach Wandsbek
- 1778 Königlich Dänischer Erster Revisor der Altonaer Species-Bank
- Familie ↑
-
Vater:
Claudius, Matthias, 1703-1773, Pastor in Reinfeld, Süderlügum
-
Mutter:
Lorck, Maria, 1718-1780, Tochter des Jeß Lorentz Lorck, Kaufmann in Flensburg, und der Brigitte von Lutten
-
Partner:
- Behn, Rebecca, * Barmbek 26.10.1754, † Wandsbek 26.7.1832, Heirat Barmbek 1772, Tochter des Joachim Friedrich Behn, Zimmermeister, und der Ilsabe Martens
-
Verwandte:
- Perthes, Caroline, geb. Claudius <Tochter>, 1774-1821, verheiratet Wandsbek 2.8.1797 mit Friedrich Perthes, † 1843, Verlagsbuchhändler in Gotha
- Jacobi, Anna, geb. Claudius <Tochter>, 1777-1856, verheiratet Wandsbek 16.5.1798 mit Maximilian Jacobi, 1775-1856, Dr. med., Geheimer Medizinalrat in München, Leiter der Irrenanstalt Siegburg
- Claudius, Johannes <Sohn>, 1783-1859, Pastor in Sahms
- Schröder, Rebecka, geb. Claudius <Tochter>, 1784-1835, verheiratet Wandsbek 26.10.1819 mit Jacob Schröder, 1770-1831, Pastor in Wandsbek
- Claudius, Friedrich <Sohn>, 1789-1862, Bürgermeister in Lübeck
- Claudius, Ernst <Sohn>, 1792-1854, Pastor in Blekendorf
- Claudius, Franziscus <Sohn>, 1794-1866, Pastor in Segeberg
- Claudius, Hermann August <Enkel>, 1825-1901, Schriftsteller
- Nachweise ↑
-
Quellen:
- Institut für Personengeschichte, Bensheim, Nachlaß Rudolf Agricola.
-
Literatur:
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 4, Leipzig 1876, S. 279-281 (Redlich)
- Neue deutsche Biographie, Bd. 3, Berlin 1957, S. 266 f. (Urban Roedl)
- Stadtlexikon Darmstadt, Stuttgart 2006, S. 130 f. (Fritz Deppert)
- Ernst Schröder, Stammfolge des Geschlechtes Claudius, Altona 1936, S. 14 f.
- Peter Berglar, Matthias Claudius mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, (rororo Bildmonographien 192), Reinbek 1972
-
Bildquelle:
Wikipedia (Datei:Portrait claudius)
- Leben ↑
-
Nachdem der Bruder Josias am 19. November 1760 in Jena verstorben war, brach Matthias Claudius sein Studium in Jena 1762 ohne Abschluss ab.
1768 übernahm er eine redaktionelle Tätigkeit bei den „Hamburger Adreß-Comtoir-Nachrichten“. 1771 wurde er Redakteur des Wandsbeker Boten, einem Dorf-Blatt des Grafen Schimmelmann.
1775 endete bereits diese erste Phase der Redaktion des Wandsbeker Boten. Auf einer Reise nach Berlin machte Claudius die Bekanntschaft Christoph Friedrich Nicolais und des Grafen Christian von Haugwitz.
1776 kam er durch Vermittlung Herders als Oberlandcommissarius nach Darmstadt. Erst auf der Reise nach Darmstadt machte er Herders Bekanntschaft in Bückeburg und lernte auch Johann Heinrich Merck und Maler Müller kennen.
Von Januar bis März 1777 war Claudius Redakteur der „Hessischen Privilegierten Landeszeitung“. Der Minister Moser kündigt ihm jedoch und Claudius kehrte am 5. Mai nach Wandsbek zurück. Hier lebte er eine freie Schriftstellerexistenz, unterstützt von Gönnern wie Graf Haugwitz, Graf von Schlabrendorff und den Grafen zu Stolberg-Stolberg. Vor allem war Matthias Claudius ein leidenschaftlicher Familienvater von neun überlebenden Kindern.
Erst 1778 gelang es ihm vom dänischen Kronprinzen Friedrich die Stellung eines Ersten Revisors der Altonaer Species-Bank zu erhalten.
Lupold von Lehsten
- Zitierweise ↑
- „Claudius, Matthias“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118521098> (Stand: 28.11.2023)