Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Deutsche Fußballnationalmannschaft gewinnt bei Weltmeisterschaft gegen Polen, 3. Juli 1974

Im Frankfurter Waldstadion besiegt die deutsche Fußball-Nationalelf Polen in der Zweiten Runde mit 1:0 (0:0) und schafft damit die Voraussetzung zum Gewinn der Weltmeisterschaft am 7. Juli in München. Zu den Spielern der siegreichen Elf gehören die Frankfurter Jürgen Grabowski (1944–2022) und Bernd Hölzenbein (1946–2024).

Das Spiel ging als „Wasserschlacht von Frankfurt“ in die Sportgeschichte ein. Kurz vor dem Spiel hatte ein Wolkenbruch das Spielfeld eigentlich unbespielbar gemacht. Der enge Spielplan des WM-Turniers führte jedoch zu der Entscheidung, das Spiel dennoch stattfinden zu lassen. Die Feuerwehr befreite mit Pumpen und Walzen das Feld von den gröbsten Wassermassen, sodass der österreichische Schiedsrichter Erich Linemayr (1933–2016) mit 30-minütiger Verspätung das Spiel anpfeifen konnte. Aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse war ein Kurzpassspiel, eine der Stärken der spielerisch starken Polen, kaum möglich. Der deutsche Torhüter Sepp Maier (geb. 1944) galt wegen mehrerer abgewehrter Bälle als besonders stark, mehrfach wurden polnische Angriffe auch von Pfützen vor seinem Tor vereitelt. Nach einem Foul von Jerzy Gorgoń (geb. 1949) an Hölzenbein hielt der polnische Torhüter Jan Tomaszewski (geb. 1948) den von Uli Hoeneß (geb. 1952) geschossenen Elfmeter. Gerd Müller (1945–2021) entschied die Partie in der 76. Minute für Deutschland.
(OV)