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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Vorbereitung der Demobilmachung in der Rüstungsindustrie, 8. November 1918

Die nach Kriegsende einsetzenden Maßnahmen zur Demobilmachung der Kriegswirtschaft gehen mit einer Reihe von Beschlüssen den Arbeitsmarkt betreffend einher. Die „Frankfurter Nachrichten“ berichten bereits am 8. November 1918 von einer geplanten Ueberleitung der Munitionsarbeiter in andere Tätigkeit.1 Während den Kriegsheimkehrern eine Wiedereinstellung in ihrer alten Arbeitsstelle gewährt werden soll, und auch die während der Kriegsjahre eingestellten Arbeiterinnen und Arbeiter ihre Stelle so weit möglich behalten sollen, sehen sich viele in der Rüstungsindustrie Arbeitende mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes bedroht. Die Frankfurter Handelskammer kündigt die Aufnahme von Verhandlungen mit verschiedenen industriellen Verbänden und der Arbeitervertretung an, um für einen allmählichen Übergang in eine andere Tätigkeit Sorge zu tragen2 und somit den Anstieg der Arbeitslosigkeit im Bezirk Frankfurt am Main zu gut wie möglich einzudämmen. Dennoch kommt es im gesamten Reich infolge der Demobilmachung zu Massenentlassungen, um den Heimkehrern ihre Arbeitsplätze wieder verfügbar zu machen.3 Betroffen waren hiervon vor allem Frauen, die während der Kriegszeit in „Männerberufen“ eingesetzt wurden.4
(NT)


  1. Frankfurter Nachrichten und Intelligenz-Blatt, Nr. 310, 8.11.1918, Beiblatt: Demobilmachungsfragen.
  2. Ebd.
  3. Hering, Kriegsgewinnlerinnen, S. 76.
  4. Ebd.
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Vorbereitung der Demobilmachung in der Rüstungsindustrie, 8. November 1918“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/5429> (Stand: 8.11.2020)
Ereignisse im Oktober 1918 | November 1918 | Dezember 1918
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