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Hessische Biografie

Portrait

Michael Evenari
(1904–1989)

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Evenari, Michael [ID = 1120]

* 9.10.1904 Metz, † 15.4.1989 Jerusalem, jüdisch
Prof. Dr. rer. nat.; Dr. h.c. – Biologe, Botaniker, Agronom, Ökologe, Wüstenökologe, Professor
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Schwarz, Walter

Wirken

Werdegang:

  • nach dem Ersten Weltkrieg Umzug der Familie von Metz nach Frankfurt am Main
  • 1923 Reifeprüfung am Kaiser-Friedrich-Gymnasium in Frankfurt am Main
  • ab 1923 Studium der Botanik, Zoologie, Chemie und Physik an der Universität Frankfurt am Main
  • während des Studiums Mitglied der zionistischen Jugendbewegung „Blau-Weiß“ (Zugführer: Erich Fromm)
  • 1926 Promotion zum Dr. rer. nat. an der Universität Frankfurt am Main (bei Martin Möbius)
  • 1927/28 wissenschaftlicher Assistent am Botanischen Institut der Universität Frankfurt am Main (bei Martin Möbius), Abhaltung pflanzenphysiologischer Kurse
  • 1928 Assistent an der Universität Prag (bei Prof. Pringsheim)
  • 1931 Assistent am Botanischen Institut der Technischen Hochschule Darmstadt (bei Friedrich Oehlkers, später bei Bruno Huber)
  • wissenschaftlicher Assistent in Prag, ab 1930 an der Technischen Hochschule Darmstadt
  • Februar 1933 Habilitation an der Technischen Hochschule Darmstadt (bei Bruno Huber)
  • 1.4.1933 Entlassung
  • Mai 1933 Emigration nach Jerusalem
  • 1934 Mitglied am Botanischen Institut der Universität Jerusalem
  • 1935 Erwerb der palästinensischen Staatsangehörigkeit (Namenswechsel zu Evenari)
  • während des Zweiten Weltkrieges fünfjährige freiwillige Dienstzeit in der Jüdischen Brigade der britischen Armee (unter anderem auf Zypern und in Italien)
  • 1950-1973 Professor an der Hebräischen Universität Jerusalem
  • Direktor des Botanischen Instituts in Jerusalem
  • 1953-1959 Vizepräsident der Hebräischen Universität Jerusalem
  • ab 1956 Forschungen in der Negev-Wüste, Restaurierung antiker Wüstenfarmen, Wiederentdeckung einer Bewässerungsmethode, die landwirtschaftlichen Anbau in der Wüste ermöglicht
  • Begründer der Jerusalemer Schule der Physiologie der Samenkeimung
  • 1973 Emeritierung
  • 1977 Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Darmstadt
  • 1983 Ehrendoktorwürde der Ben-Gurion-Universität Beer-Sheba
  • 1986 anlässlich der 60-jährigen Wiederkehr der Promotion Ehrenbürger der Universität Frankfurt am Main

Werke:

Familie

Vater:

Schwarz, Hermann, * Obergartzem 14.7.1861, † Frankfurt am Main 10.1.1936, Kaufhausbesitzer in Metz, später Rentier, jüdisch

Mutter:

Löwenstein, Karoline, geboren Feudingen (Westfalen) 1869, gestorben Jerusalem 1955, 1940 Emigration nach Palästina

Partner:

  • Ollendorf, Alice, (⚭ Frankfurt am Main 1926) Nichte von Alfred Kerr, Schriftsteller und Theaterkritiker, aktiv in der zionistischen Bewegung
  • Gabriel, Esther, Sozialarbeiterin
  • Wolff, Liselotte (Liesl*), geboren Saarlouis 1913

Verwandte:

  • Evenari, Eliahu <Sohn>, geboren Haifa 1938, Glastechniker
Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Photography department – Government Press Office, Michael Even Ari 1966-02-01, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)

Leben

Weitere Informationen zu Prof. Dr. Michael Evenari finden Sie auf der Homepage des Evenari-Forums für deutsch-jüdische Studien an der TU Darmstadt.

Zitierweise
„Evenari, Michael“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118824430> (Stand: 28.11.2023)