Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

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Nationalsozialismus Buchsymbol · NSDAP Buchsymbol

NSDAP

  1. Überblick
  2. Ideologische und politische Wurzeln im späten 19. Jahrhundert
  3. Begünstigung des Aufstiegs der NSDAP und Katalyse der „Machtübertragung“ durch regionalspezifische Faktoren
  4. Die Entstehung der ersten NSDAP-Ortsgruppen in Hessen
  5. Radikaler Umbruch der politischen Mehrheitsverhältnisse ab 1930
  6. 1. Ausgangslage 1930: noch immer im Schatten der sozialdemokratisch dominierten republikanischen Koalitionsregierung
  7. 2. Steiler Aufstieg auf nach der Reichstagswahl von 1930
  8. Wahlerfolge der NSDAP in der Landeshauptstadt Darmstadt
  9. Die Boxheimer Dokumente
  10. Übernahme der Polizeigewalt, „Gleichschaltung“ der demokratischen Parteien und das Ende des parlamentarisch verfassten Volksstaates Hessen

1. Überblick

Die Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung in Hessen steht in einem hohen Maße im Kontext der sich wandelnden Territorialität des Landes und der ausgesprochen heterogenen soziostrukturellen Bedingungen seiner Provinzen, die disparate ökonomische und weltanschauliche Milieus erzeugten und lokal und regional die Etablierung des Nationalsozialismus begünstigten.

Sie ist – so wie überall im Deutschen Reich – eng mit dem Schicksal der Menschen im politischen und wirtschaftlichen Auf-und-ab während der Republik von Weimar verbunden. Darüber hinaus spielen für den zu Beginn der 1930er Jahre einsetzenden rasanten Aufstieg der NSDAP aber besondere, regionalspezifische Eigenheiten eine entscheidende Rolle, die aus dem in Hessen auffallend starken Gegensatz zwischen urban-industriellen Zentren und peripheren, rural geprägten Gebieten entstanden. Diese Eigenheiten bilden in Hessen einen nicht zu vernachlässigenden Faktor in der gesellschaftlich-politischen und soziokulturellen Ordnung des Staates und stellten wesentliche Faktoren der Verfestigung und weiteren Radikalisierung der nationalsozialistischen Herrschaft dar.

Nachfolgend soll die Entwicklung der Hitlerpartei im Volksstaat Hessen bis zur Etablierung der NS-Herrschaft und „Gleichschaltung“ aller Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens 1933/34 in knapper Form skizziert werden. Zur Beleuchtung der seit den 1880er Jahren deutlich zu Tage tretenden Wurzeln der nationalsozialistischen Ideologie in antisemitischen, nationalkonservativen und völkischen Strömungen wird weiter in die Geschichte des Großherzogtums Hessen-Darmstadt und der preußischen Provinz Hessen-Nassau zurückgegriffen.

2. Ideologische und politische Wurzeln im späten 19. Jahrhundert

Politische Parteien, die in Hessen ab 1859 entstanden (zunächst noch als lose „Wahlvereine“), vertraten anfangs ganz überwiegend liberale politische Inhalte und knüpften damit unmittelbar an den Kontext der Revolution von 1848/49 an. Der Liberalismus blieb in den darauffolgenden Jahrzehnten für die hessische Parteienlandschaft prägend. Konservative Positionen, die sich im Verfassungskonflikt als Gegenpol zu den Liberalen und in Opposition zum Anschluss der hessischen Teilstaaten an Preußen entwickelten, und zwischen 1866 und 1918 vielfältige institutionelle Ausprägungen fanden, blieben demgegenüber in Hessen zunächst in schwächerer Position. Erst in den 1880er Jahren erlebten einzelne Regionen ein erstes „Aufblühen“ konservativer Parteien im Großherzogtum Hessen-Darmstadt und den von Preußen 1866 annektierten Gebieten, insbesondere der preußische Regierungsbezirk Kassel („Konservativer Frühling“). Das in frühindustrieller Zeit stark von strukturell bedingter Armut (Pauperismus) geprägte ländlich-dörfliche und zum Großteil konservativ-protestantische Milieu der oberhessischen Provinz entwickelte sich zu einem ausgesprochen stabilen Schwerpunkt des parteipolitisch organisierten Antisemitismus (anfangs) bzw. Konservatismus (später), dessen antisemitische Ausprägung spätestens ab Mitte der 20er Jahre wieder verstärkt Zulauf fand.

Mehr oder weniger offen antisemitisch agitierende Parteien übten zu Ende des 19. Jahrhunderts v. a. in den ländlich-evangelischen Regionen Nord- und Mittelhessens einen heute vielerorts verdrängten, damals aber bestimmenden Einfluss aus. Ihr Aufkommen fällt besonders zahlreich in die späten 1880er und beginnenden 1890er Jahre. In einer Zeit, in der die außerstädtische Bevölkerung durch die Auswirkungen einer Liberalisierung der Handelspolitik1, rapide sinkende Getreidepreise, Landflucht und die damit einhergehende zunehmende Verelendung der bäuerlichern und (klein-) handwerklichen Schichten betroffen wurde, schob man die Verantwortung nur allzu gern Viehhändlern und privaten Geldverleihern zu, die vielfach der jüdischen Bevölkerungsminderheit angehörten. Die alleinige Ausrichtung der SPD auf die städtische Industriearbeiterschaft und ihre gewerkschaftsnahe, marxistische Ideologie ließen darüber hinaus die wichtigste Gegenkraft zur politischen Rechten auf dem Land lange Zeit unwählbar erscheinen. Parteien des politischen Antisemitismus streuten besonders in agrarisch geprägten Regionen eine Saat aus, die später als Nährboden der NSDAP-Wählerschaft aufgehen sollte. So blieb die SPD beispielsweise im oberhessischen Lauterbach (Vogelsbergkreis) seit der ersten Hälfte der 1890er Jahre allein auf die Kreisstadt beschränkt, während sich auf den Dörfern die Protagonisten des politischen Antisemitismus unter Bezeichnungen wie „Deutsche Reformpartei",  "Deutschsoziale Reformpartei" und  "Wirtschaftliche Vereinigung“ zur Wahl stellten und bestimmend Position bezogen.2

3. Begünstigung des Aufstiegs der NSDAP und Katalyse der „Machtübertragung“ durch regionalspezifische Faktoren

Sieht man einmal von den sozialen und politischen Folgen der Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 30er Jahre ab, so lässt sich sagen, dass insbesondere drei regionalspezifische Faktoren den rasanten Aufstieg der NSDAP in Hessen begünstigten: zum einen der flächen- und bevölkerungsmäßig bedeutende Anteil von strukturschwachen, überwiegend protestantisch geprägten ländlichen und kleinstädtischen Gebieten in Nord- und Mittelhessen, zum anderen ein dort besonders stark verwurzelter völkisch-nationaler und antisemitischer Konservatismus3 und die mit der Bündelung verschiedener Problemkonstellationen im Deutschen Reich nach 1918 (außenwirtschaftliche Auflagen der Siegermächte, Belastung der nationalen Identität durch die Kriegsniederlage, Polarisierung der überkommenen Klassengesellschaft, das fortschreitende Zerbrechen des sozialen und wirtschaftlichen „Ausgleichversprechens“ der Weimarer Koalition) ausgelöste Politisierung eben dieser Bevölkerungsschichten.4

4. Die Entstehung der ersten NSDAP-Ortsgruppen in Hessen

Am 18. April 1922 fand in Frankfurt am Main die Gründungsversammlung der ersten hessischen NSDAP-Ortsgruppe statt. Eine weitere Ortsgruppe folgte im Juni desselben Jahres in der damaligen Landeshauptstadt Darmstadt. Kleinere Ableger der Nationalsozialisten formierten sich bereits 1922 zudem in Bensheim, Offenbach und Friedberg. Ein über den Kreis der an den Gründungen beteiligten Personen hinausgehender Zustrom neuer Mitgliedern erfolgte in den ersten Wochen und Monaten aber offenbar nur in äußerst überschaubarem Maße.5

Aufgrund der geringen Mitgliederzahlen erschienen die Ortsgruppen anfangs wenig handlungsfähig. Auftrieb erhielt die zunächst nur wenige Personen umfassende Organisation der Nationalsozialisten in Frankfurt durch den Besuch des Schriftleiters des „Völkischen Beobachters“ und späteren Propagandaleiters der NSDAP, Hermann Esser (1900–1981). Esser hielt am 7. November einen Vortrag über „Der nationale Sozialismus – Deutschlands Zukunft“. Allerdings fanden die Bemühungen um eine Vergrößerung der Ortsgruppe nicht allzu lange nach dem Besuch Essers ein jähes Ende: am 15. November 1922 wurde das Verbot der NSDAP in Preußen und später, am 28. April 1923, auch im Volksstaat Hessen ausgesprochen.6

Die Frankfurter NSDAP-Ortsgruppe agierte deshalb ab Ende 1922 zunächst für einige Zeit offiziell als Ableger der der NSDAP nahestehenden „Deutschvölkischen Freiheitspartei“ (DVFP bzw. DFP), die in Preußen noch nicht verboten war. Die Frankfurter Polizeibehörden bemerkten jedoch schnell, dass unter dem Tarnmantel die Ortsgruppe der NSDAP ihre Arbeit fortsetzte. Tatsächlich taktierte die DVFP mit Nachdruck gegen das NSDAP-Verbot der preußischen Regierung, woraufhin auch sie am 23. März 1923 verboten wurde. Die Anführer der Frankfurter Nationalsozialisten, Helmuth Klotz und Adalbert Stier setzten sich nach Bayern ab und wurden dort als Propagandisten für die NS-„Bewegung“ tätig. Die verbliebenen NSDAP-Mitglieder in Frankfurt und Darmstadt, sowie ein Dutzend Angehörige der deutschnationalen Jugendgruppe in Wiesbaden ließen sich formell als Mitglieder der Ortsgruppe München registrieren, um sich der strafrechtlichen Verfolgung durch die Behörden zu entziehen.

Zu den Schrittmachern der bis 1922 weitgehend auf Bayern beschränkten NSDAP zählten in der Mainmetropole alte Anhänger antisemitisch ausgerichteter völkischer Parteien des Kaiserreichs und der rechte Rand der nationalkonservativen Deutsch-Nationalen Volkspartei (DNVP), häufig in personeller Überschneidung mit dem „Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund“, welcher während der ersten Jahre der Weimarer Republik den einflussreichsten antisemitischen Verband darstellte.7

Aktiv waren auch Anhänger des Jungdeutschen Ordens und desillusionierte jüngere Frontsoldaten aus der Gefolgschaft des Freikorpsführers Hermann Ehrhardt, die sich im „Verband nationalgesinnter Soldaten“, der „Organisation Consul“ – später „Bund Wiking“ – und dem „Turnverein Jahn“ tummelten und vor allem maßgeblich zum Aufbau der SA beitrugen.

5. Radikaler Umbruch der politischen Mehrheitsverhältnisse ab 1930

5. 1. Ausgangslage 1930: noch immer im Schatten der sozialdemokratisch dominierten republikanischen Koalitionsregierung

Reichsweit und auch in Hessen blieb die NSDAP bis zu den Reichstagswahlen 1928 nur eine von mehreren antisemitisch-völkischen Splitterparteien.8 Nach dem Verbot seit 1925 neu aufgebaut, errang sie bei der am 20. Mai 1928 durchgeführten Wahl zum 4. Deutschen Reichstag in den Wahlkreisen Hessen-Nassau (einschließlich des zum preußischen Regierungsbezirk Koblenz gehörigen Wetzlar) und Hessen-Darmstadt zusammengefasst etwa drei Prozent der Stimmen9, was allerdings gegenüber dem Reichsdurchschnitt (2,6 Prozent) ein überdurchschnittliches Ergebnis bedeutete.

5. 2. Steiler Aufstieg auf nach der Reichstagswahl von 1930

Faktischer Ausgangspunkt des Aufstiegs der NSDAP in Hessen wurde die Reichstagswahl von 1930, bei der die Nazipartei bei einer Wahlbeteiligung von fast achtzig Prozent der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger ein Ergebnis von 18,46 Prozent der abgegebenen Stimmen erzielte. Damit stand sie zu diesem Zeitpunkt noch immer weit im Schatten der Sozialdemokratie (28,88 Prozent), die zu Beginn der Wirtschaftskrise in Deutschland noch immer bestimmenden Einfluss auf die politische Landschaft in Hessen ausübte.

Die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise, die im Herbst 1929 mit dem Zusammenbruch des US-amerikanischen Aktienmarkts („Schwarzer Donnerstag“ am 24. Oktober) ihren Anfang nahm, erfassten Deutschland im Winter 1929/30. Ab September 1929 stieg die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Deutschen reich innerhalb nur eines Jahres von 1,3 auf drei Millionen an. Die weitere Eskalation der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse läutete dann aber binnen kürzester Zeit den radikalen Umbruch in den politischen Mehrheitsverhältnissen ein. Reichsweit lag die Zahl der Arbeitslosen im September 1932 bereits bei 5,1 Millionen und überstieg Anfang 1933 schließlich die Sechs-Millionen-Grenze. Damit war jeder dritte deutsche Arbeitnehmer arbeitslos.

Die NSDAP war bereits nach der Wahl vom 15. November 1931 die stärkste Fraktion im Landtag des Volksstaates Hessen. Mit einem Stimmenanteil von 37,1 Prozent errang sie 27 Sitze. Dies bedeutete jedoch vorläufig noch nicht das Ende der seit 1928 amtierenden Koalitionsregierung aus SPD, Zentrum und DDP unter Staatspräsident Bernhard Adelung (1876-1943). Offiziell am 8. Dezember aufgrund der hohen Stimmverluste der an der Mitte-Links-Regierung beteiligten Parteien zurückgetreten, blieben Adelung und sein Kabinett geschäftsführend bis Mitte März 1933 im Amt.

Die sich angesichts der ökonomischen Niedergangs breiter Bevölkerungsschichten zuspitzende Radikalisierung der gesellschaftlichen Kräfte äußerte sich nicht nur im eindrucksvollen „Kaltstart“ der NSDAP10, der es gelungen war, die nach Kriegsende etablierte hegemoniale Vorrangstellung der hessischen Sozialdemokratie in kurzer Zeit zu unterminieren, sondern auch in den beträchtlichen Verlusten der demokratischen Parteien (der Stimmanteil der SPD verringerte sich von 32,6 Prozent bei der Landtagswahl 1927 auf 28,88 Prozent bei der Wahl zum 5. Reichstag 1930 und schließlich auf nur noch 21,4 Prozent bei der Wahl zum Landtag des Volksstaates Hessen 1931)11 und dem beachtlichen Zugewinn an Stimmen für die KPD, die gegenüber der vorangegangenen Landtagswahl ihr Ergebnis von 8,6 auf 14,3 Prozent (oder um vier auf nunmehr dreizehn Sitze) verbessern konnte.

Die Reichstagswahlen am 5. März 1933 brachten der NSDAP in Hessen schließlich mit 47,43 Prozent der abgegebenen Stimmen ein Ergebnis, dass fast vier Prozent über dem Reichsdurchschnitt lag. Besonders in ländlichen Kreisen der Provinz Rheinhessen erzielten die Nationalsozialisten durchschlagende Erfolge. So konnten sie z. B. in den Kreisen Oppenheim und Alzey die absolute Mehrheit erringen (55,5 bzw. 55,4 Prozent). Im Kreis Bingen und im Kreis Mainz erreichten sie sowohl im Vergleich zu den Ergebnissen auf Landes- und auf Reichsebene allerdings deutlich schlechtere Ergebnisse mit einem Stimmenanteil von nur etwas mehr als einem Drittel der abgegebenen Stimmen.

6. Wahlerfolge der NSDAP in der Landeshauptstadt Darmstadt

In der Landeshauptstadt Darmstadt des damaligen Volksstaates Hessen verbesserte die NSDAP ihr Ergebnis bereits bei den Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung 1929 gegenüber dem Resultat bei der Reichstagswahl im Vorjahr deutlich von 3,0 auf 10,5 Prozent. Zu einem überwältigenden Anstieg des Zuspruchs gegenüber den Nationalsozialisten kam es schließlich auch hier im Zuge der Reichstagswahlen am 14. September. Man erlangte mit einer Zahl von 13.341 oder 24,4 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen die zweitstärkste Position unter den in Darmstadt aktiven Parteien und lag mit dem erzielten Ergebnis knapp 6 Prozent über dem Reichsdurchschnitt von 18,5 Prozent. Der enorme Anstieg des auf die Nazipartei entfallenden Anteils der Wählerstimmen resultierte zum einen aus den Stimmverlusten der nationalliberalen Deutschen Volkspartei (DVP) und der nationalkonservativen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), zum überwiegenden Teil aber aus einem bedeutenden Anstieg der Wahlbeteiligung (gegenüber der Beteiligung an der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung im Vorjahr um 13,4 Prozent auf 83,3 Prozent). Zweifellos war es den Nationalsozialisten in Darmstadt gelungen, zahlreiche bisherige Nichtwähler zu mobilisieren und auf ihre Seite zu ziehen.12

Genauso wie im Volksstaat Hessen insgesamt erlangte die NSDAP in Darmstadt bei den Wahlen zum Hessischen Landtag Mitte November 1931 ein Ergebnis, dass sie an die Spitze der politischen Kräfte katapultierte. Sie verzeichnete in der Landeshauptstadt, einer früheren Hochburg der DVP, ein Rekordergebnis von 25.832 oder 45,1 Prozent der abgegebenen Stimmen (im Volksstaat Hessen insgesamt: 291.183 Stimmen oder 37,1 Prozent).

Betrachtete man den Aufstieg der NSDAP in Hessen anhand der von ihr erzielten Ergebnisse bei den vier zwischen 1928 und 1933 durchgeführten Reichstagswahlen, so stieg ihr Anteil im Wahlkries 19 Hessen-Nassau (umfasste die Provinz Hessen-Nassau ohne die Landkreise Schmalkalden und Grafschaft Schaumburg und beinhaltete von der Rheinprovinz die Landkreise Wetzlar und Freistaat Waldeck ohne den Landkreis Pyrmont) von 3,6 auf 49,4 Prozent; im Wahlkreis 33 Hessen-Darmstadt (umfasste den Volksstaat Hessen) von 1,9 auf 47,5 Prozent.

7. Die Boxheimer Dokumente

Bei den Landtagswahlen am 15. November 1931 wurden die NSDAP mit 27 und die KPD mit 16 Sitzen im Landtag die stärksten Parteien im Volksstaat Hessen. Neben der überdeutlichen Radikalisierung der Wählermeinung spitzte sich 1931 aber auch das Verhältnis der NSDAP zur Frage ihrer demokratischen Legitimität zu. Bei mehreren Besprechungen der Gaufachberater des Gaues Hessen-Darmstadt auf dem Gut "Boxheimer Hof" zwischen Bürstadt und Lampertheim (Kreis Bergstraße) im August des Jahres kamen geheime Pläne für eine gewaltsame Machtübernahme der Nationalsozialisten zur Sprache, die als später als „Boxheimer Dokumente“ bezeichnet wurden und bei ihrer Veröffentlichung reichsweit für Aufsehen und Empörung sorgten. Während der Besprechung, an der der Gaufachberater Landwirtschaft Wilhelm Wassung, der SA-Stabführer und Vertreter des Gauleiters Stavinoga, der Wirtschaftreferent Karl Wilhelm Schäfer, der Gaufachberater in Rechtsfragen Werner Best sowie der Pächter des Hofes Richard Wagner beteiligt waren, legte Best eine Sammlung von Richtlinien für Notverordnungen und Maßnahmen vor, die er für den Fall eines kommunistischen Putschversuchs, die Bekämpfung der Putschisten und anderer politischer Gegner und die sich daran anschließende nationalsozialistischen Machtübernahme entworfen hatte. Der Entwurf sah darüber hinaus u. a. auch die Einführung des Standrechts, des Arbeitsdienstes und einer Lebensmittelbewirtschaftung vor. Die „Boxheimer Dokumente“ wurden dann im August und September 1931 in der hessischen Parteibürokratie sowie in der Reichsleitung der NSDAP in Umlauf gebracht, stießen jedoch aufgrund ihrer fehlenden Praktikabilität auf wenig Resonanz.

Wilhelm Schäfer, der an den Beratungen im Boxheimer Hof teilgenommen hatte, zwischenzeitlich aber aufgrund falscher Angaben zu seinen Personalien von seinem Landtagsmandat zurücktreten musste und Repressalien durch die SA ausgesetzt war, entschloss sich kurze Zeit später, die zuständigen staatlichen Stellen von Bests Plänen in Kenntnis zu setzen und übergab die bei der Besprechung im August ausgegebenen Abschriften der Boxheimer Dokumente am 25. November 1931 an den Frankfurter Polizeipräsidenten Ludwig Steinberg. Dieser leitete die Papiere umgehend an seinen unmittelbaren Vorgesetzten, den preußischen Innenminister Carl Severing (1875–1952; SPD) weiter. Weiterhin erlangte auch der hessische Innenminister Wilhelm Leuschner (1890–1944) Kenntnis von den Dokumenten und ihrem brisanten Inhalt. Nach Rücksprache mit seinem Mitarbeiter Carlo Mierendorff (1897–1943) und in Abstimmung mit Severing veranlasste Leuschner am Nachmittag des 25. November Hausdurchsuchungen bei Darmstädter Nationalsozialisten, die eine Durchschrift des Briefs zutage brachten, mit dem Best die Dokumente an die Parteileitung nach München geschickt hatte. Da nun kein Zweifel mehr an der Echtheit der Pläne bestehen konnte, leitete Leuschner die Dokumente an die Presse weiter.

Das Bekanntwerden der Boxheimer Dokumente bewog die zuständigen Reichsbehörden jedoch nicht, ihren Kurs gegenüber den immer wieder ihren Legalitätskurs beteuernden Nationalsozialisten grundlegend zu überdenken.

Nach Ansicht der Justiz kam als strafbares Delikt nur Hochverrat in Betracht. Ausschlaggebend zur Erfüllung dieses Tatbestandes sei allerdings der Vorsatz, d. h. Best hätte unmittelbar zum Sturz der Verfassung aufrufen müssen, um ihn strafrechtlich belangen zu können. Das Abfassen der in den Boxheimer Dokumenten enthaltenen, im Sinne einer Notverordnung formulierten Handlungsoptionen sei an sich aber noch keine strafbare Handlung. Es müsse der erwähnte Vorsatz hinzukommen, um eine strafbare Handlung zu begründen. Zugleich müsse dieser Vorsatz bewiesen werden. Der mit dem Fall befasste Referent im Reichsjustizministerium, teilte mit, ihm werde nichts anderes möglich sein, als abzuwarten, wie der Oberreichsanwalts die Vernehmung von Zeugen bewerte, die in der Sache befragt wurden. Oberreichsanwalt Karl August Werner (1876–1936) spielte den Vorwurf des Hochverrats allerdings bereits einen Tag nach Veröffentlichung der Dokumente in einem Interview für die Nachrichtenagentur Telegraphen-Union herunter. Die in dem von Best verfassten Papier beschriebenen Gewaltmaßnahmen richteten sich nach seiner Sicht nicht gegen die amtierende Regierung, sondern gegen mögliche kommunistische Aufständische.13

8. Übernahme der Polizeigewalt, „Gleichschaltung“ der demokratischen Parteien und das Ende des parlamentarisch verfassten Volksstaates Hessen

Am 13. März 1933 wählte der hessische Landtag mit den Stimmen von NSDAP und Zentrum den NSDAP-Abgeordneten Prof. Dr. Ferdinand Werner (1876-1961) zum neuen Ministerpräsidenten. Damit wurde die sich noch im Amt befindliche, aber faktisch bedeutungslose Regierung unter Bernhard Adelung14 auch formal abgesetzt.

Der nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten Ende Januar von Hitler zum Reichsminister des Innern ernannte Wilhelm Frick (1877-1946) forderte am 10. Februar 1933 einen vorgeblich zur „Befriedung“ des Landes gedachten „Kurswechsel“ in der hessischen Polizeiführung. In Wahrheit ging es Frick dabei aber um die schnellstmögliche Entmachtung des entschieden den Nazis gegenübertretenden hessischen Innenministers und Gewerkschaftsführers Wilhelm Leuschner (1890-1944) und die Beseitigung der überwiegend pro-republikanisch eingestellten hessischen Polizeiführung.

Leuschner, der mit den von Werner Best (1903-1989) verfassten Boxheimer Dokumenten die Pläne einer gewaltsamen Machtübernahme und Errichtung eines Terrorregimes durch die Nationalsozialisten offengelegt hatte15 trat mit Wirkung zum 1. April 1933 von seinem Amt als hessischer Innenminister zurück.

Das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 bedeutete schließlich das Ende des hessischen Landtags und der Eigenstaatlichkeit des Volksstaates Hessen. Der Landtag wurde aufgehoben, die hessischen Hoheitsrechte wurden auf die Reichsregierung übertragen.

Kai Umbach


  1. Die Regierung Caprivi förderte nach Kräften die industrielle Entwicklung im Reich (Wahlspruch des ehemaligen preußischen Infanteriegenerals 1891: „Entweder wir exportieren Waren, oder wir exportieren Menschen“) und betrieb eine offensive Handelspolitik – zu Lasten der bislang durch protektionistische Maßnahmen geschützten Landwirtschaft.
  2. Antisemitische Parteien wie die Deutsche Reformpartei oder die Deutschsoziale Partei (die sich 1894 zur Deutschsozialen Reformpartei (DSRP) zusammenschlossen) hatten in den oberhessischen Gebieten des Großherzogtums Hessen und der preußischen Provinz Hessen-Nassau ausgesprochene Hochburgen. Mit der Unterstützung des dortigen Wählerpotenzials hielten sie nicht nur Einzug in Stadtverordnetenversammlungen und Landesparlamente, sondern erlangten auch einen Großteil ihrer Reichstagsmandate.Vgl. zur Entwicklung im Gebiet des heutigen Vogelsbergkreises ausführlich: Born, Ulrike / Schneider, Ulrich: Die hessische NSDAP- eine "überwiegend ländliche Partei"?: eine Skizze über den Altkreis Lauterbach, in: Hessen vor 50 Jahren - 1933, (1983), S. 129-137; Eigner, Carsten: Die Nationalsozialisten im Kreis Lauterbach 1933, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Bd. 56 (2006), S. [145]-168. Eine Website zum 1.000-jährigen Bestehen des Ortes Bermuthshain von Carsten Eigner mit Informationen zur Etablierung der NSDAP im Vogelsbergkreis: Die Geschichte von Bermuthshain. Bermuthshain im Nationalsozialismus (Stand: 27.06.2012)
  3. Vgl. Kost, Andreas / Rellecke, Werner / Weber, Reinhold (Hrsg.): Parteien in den deutschen Ländern: Geschichte und Gegenwart (Beck'sche Reihe; 1956), München 2010, S. 228.
  4. Vgl. dazu Bundeszentrale für politische Bildung: Geschichte: Dossier: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg: Die nationalsozialistische Bewegung in der Weimarer Republik (Stand: 28.06.2012).
  5. Die Ortsgruppe Darmstadt zählte trotz mehrerer öffentlicher Veranstaltungen im Sommer 1922 knapp dreißig Anhänger. Vgl. Schön, Eberhart: Die Entstehung des Nationalsozialismus in Hessen (Mannheimer sozialwissenschaftliche Studien 7), Meisenheim am Glan 1972 (zugl.: Mannheim, Univ., Diss., 1970), S. 31.
  6. Schön, Eberhart: Die Entstehung des Nationalsozialismus in Hessen (Mannheimer sozialwissenschaftliche Studien 7), Meisenheim am Glan 1972 (zugl.: Mannheim, Univ., Diss., 1970), S. 32; Meinl, Susanne: Frühe NSDAP-Strukturen in Frankfurt: Von der Gründung bis zum Parteiverbot 1923, Teil von: Stadt Frankfurt am Main, Institut für Stadtgeschichte: Frankfurt am Main 1933–1945, URL: http://www.ffmhist.de/ffm33-45/portal01/portal01.php?ziel=t_ak_nsdap_ffm_01 (abgerufen am 04.12.2014).
  7. Meinl, Susanne: Frühe NSDAP-Strukturen in Frankfurt: Von der Gründung bis zum Parteiverbot 1923, Teil von: Stadt Frankfurt am Main, Institut für Stadtgeschichte: Frankfurt am Main 1933–1945, URL: http://www.ffmhist.de/ffm33-45/portal01/portal01.php?ziel=t_ak_nsdap_ffm_01 (abgerufen am 04.12.2014).
  8. Der Aufstieg der NSDAP entwickelte sich in Hessen aus einem stark zersplitterten und anfangs relativ schwachen Spektrum rechter Parteien heraus, das allenfalls regional stärker an Boden gewinnen konnte und besonders in der Provinz Hessen-Nassau von der nationalkonservativen DNVP dominiert wurde. Regional unterschiedlich erfolgreich, setzte sich die DNVP v. a. in den protestantisch-ländlichen Gebieten des Regierungsbezirks Kassel in stärkerem Maß durch und wurde zeitweise zur stärksten konservativen Kraft in Hessen-Nassau. Sie agitierte 1929 gemeinsam mit der NSDAP gegen die im Young-Plan gefasste Einigung der Regierung Müller mit den ehemaligen Gegnern des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg über Höhe und Bedingungen der deutschen Reparationszahlungen. Der damals von DNVP und NSDAP geforderte Volksentscheid trug wesentlich zur Etablierung Hitlers bei, da erstmals die traditionelle Rechte offen mit den Nationalsozialisten paktierte.
  9. Im Wahlkreis Hessen-Nassau 3,6 Prozent und im Wahlkreis Hessen-Darmstadt 1,9 Prozent.
  10. Bei der gemeinsam mit der Wahl zum 3. Reichstag abgehaltenen Landtagswahl am 7. Dezember 1924 war die – damals verbotene – NSDAP im Zusammenschluss mit der Deutschvölkischen Freiheitspartei (DFVP) unter dem Namen Nationalsozialistische Freiheitsbewegung (NSFB) angetreten und konnte mit einem Ergebnis von 1,4 Prozent immerhin einen einzigen Sitz im Landtag ergattern (Reichstag 1,31 Prozent).
  11. Die beiden Koalitionsparteien der SPD entwickelten sich während der zugespitzten Lage in den Jahren ab 1929 unterschiedlich. Während sich die Wählerschaft des katholischen Zentrums gegenüber den Nationalsozialisten ausgesprochen (und in nochmals höherem Maße als bei der SPD) resistent zeigte, und ihren Stimmanteil von rund 17 Prozent bis 1928 halten konnte, um 1932/33 moderat auf etwa 14 Prozent zu sinken, erlebte die linksliberale DDP einen dramatischen Abstieg. Bereits zu Beginn der 20er Jahre halbierte sich ihre Zustimmung in Hessen-Nassau, im Volksstaat erzielte man bei der Landtagswahl 1921 gerade noch ein gutes Drittel des Ergebnisses von 1919. Nach einer relativen Stabilisierung in der Mitte des Jahrzehnts war im November 1931 mit 1,4 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen das Ende der Fahnenstange erreicht. Der auf vergleichsweise niedrigem Niveau stagnierende Zuspruch, den die DDP bei den Landtagswahlen von 1921, 1924 und 1927 erhielt, und der während dieser Zeit einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der absoluten Mehrheit der Koalition lieferte, verschwand mit dem Eintreten der Krise fast gänzlich. Ähnlich erging es der nationalliberalen DVP, die sich nach einem enttäuschenden Wahlergebnis im Jahre 1919 relativ stabil halten konnte, bei der Abstimmung am 15. November 1931 aber katastrophalen Schiffbruch erlitt (2,3 Prozent der abgegebenen Stimmen gegenüber 10,7 Prozent bei den Wahlen zum Landtag des Volksstaates Hessen 1927). Der in Hessen ehemals hegemoniale bürgerlich-protestantische Liberalismus wurde „zum Ende der Weimarer Republik regelrecht zerrieben“ (Kost, Andreas / Rellecke, Werner / Weber, Reinhold (Hrsg.): Parteien in den deutschen Ländern: Geschichte und Gegenwart (Beck'sche Reihe; 1956), München 2010, S. 227).
  12. Vgl. Pingel, Henner: Das Jahr 1933: NSDAP-Machtergreifung in Darmstadt und im Volksstaat Hessen. Mit zahlreichen Dokumenten und einer ausgewählten Gesetzessammlung, 2., überarb. und verb. Aufl., Darmstadt 1978#030549043, S. 16.
  13. Vgl. Koops, Tilman: Die Kabinette Brüning I u. II : 30. März 1930 bis 10. Oktober 1931, 10. Oktober 1931 bis 1. Juni 1932 [= Akten der Reichskanzlei: Weimarer Republik. Hrsg. für die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von Karl Dietrich Erdmann, für das Deutsche Bundesarchiv von Wolfgang Mommsen unter Mitw. von Walter Vogel], Band 3: 10. Oktober 1931 bis 30. Mai 1932, Boppard am Rhein 1990, Nr. 572: Vermerk des Ministerialrats Wienstein über die „Boxheimer Dokumente“ vom 26. November 1931.
  14. Neben dem aus seinem Amt gedrängten Wilhelm Leuschners stand auch der Rest des Kabinetts auf wackeligen Füßen: der liberale Minister für Arbeit und Wirtschaft Adolf Korell (seit 1930 parteilos) wollte wegen Erkrankung sein Amt niederlegen; der für Finanzen und Justiz zuständige Ferdinand Kirnberger (Zentrumspartei) befand sich seit Mitte Januar 1933 im Sanatorium.
  15. Am 25. November übergab der zu den Nationalsozialisten auf Distanz gegangene ehemalige Offenbacher Kreisleiter der NSDAP Dr. Karl Wilhelm Schäfer die als „Boxheimer Dokumente“ bezeichneten Umsturzpläne aus der Feder von Werner Best an den sozialdemokratischen Frankfurter Polizeipräsidenten Ludwig Steinberg. Schäfer war im Sommer 1931 an den Beratungen im Boxheimer Hof beteiligt, die als Grundlage der Pläne dienten. Wilhelm Leuschner ordnete am selben Tag mehrere Hausdurchsuchungen bei Darmstädter NSDAP-Mitgliedern an, die Belege für die Echtheit der Schriftstücke lieferten. Daraufhin gab der hessische Innenminister die „Boxheimer Dokumente“ zur Veröffentlichung an die Presse.
Sachbegriffe
Nationalsozialismus · NSDAP
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  1. Ansiedlung der Neuwerk-Gemeinschaft Sannerz, 21. Juni 1920
  2. Gründung der NSDAP in Kassel, Februar 1922
  3. Gründung einer NSDAP-Ortsgruppe in Frankfurt, 26. Mai 1922
  4. Blausäure-Attentat auf den Kasseler Oberbürgermeister Philipp Scheidemann, 4. Juni 1922
  5. Versammlungs- und Zeitungsverbot für Frankfurt Nationalsozialisten, 28. Juni 1922
  6. Verbot der NSDAP in Preußen, 15. November 1922
  7. Bildung der Deutsch-Völkischen Freiheitspartei in Kassel, November 1922
  8. Bildung einer Keimzelle der NSDAP im Kreis Hersfeld, Herbst 1922
  9. Bildung einer NSDAP-Ortsgruppe in Offenbach, Januar 1923
  10. Verbot der Deutsch-Völkischen Freiheitspartei, 23. März 1923
  11. Verbot der NSDAP im Volksstaat Hessen, 29. April 1923
  12. Auflösung der NSDAP-Ortsgruppe Frankfurt, 26. September 1923
  13. Erste Hausdurchsuchungen bei NSDAP-Mitgliedern im Kreis Hersfeld, Oktober 1923
  14. Völkische Kreise in Kassel erwarten den Hitlerputsch, 8.-9. November 1923
  15. Formierung der NSDAP in Kassel, Oktober-Dezember 1923
  16. Gründung der rechten Deutschen Partei (DP), 15. Januar 1924
  17. Erste Veranstaltung des Völkisch-Sozialen Blocks in Fulda, 4. April 1924
  18. Hoher Zulauf für den Völkisch-Sozialen Block bei der Reichstagswahl in Marburg, 4. Mai 1924
  19. Gründung einer Ortsgruppe der Nationalsozialistischen Freiheitspartei (NSFP) in Frankfurt, 12. Juni 1924
  20. Goebbels spricht vor dem Völkischen Block in Hersfeld, 25. November 1924
  21. Landtagswahlen im Volksstaat Hessen, 7. Dezember 1924
  22. Bildung einer Ortsgruppe der NSDAP in Fulda, 28. März 1925
  23. Wahl des Reichspräsidenten, erster Wahlgang, 29. März 1925
  24. Zweiter Wahlgang der Reichspräsidentenwahl macht Hindenburg zum Sieger, 26. April 1925
  25. Nationalsozialisten beim Großdeutschen Tag des „Stahlhelms“ in Frankfurt, 9.-10. Mai 1925
  26. Fraktion der NSDAP im Frankfurter Stadtparlament, 8. Juni 1925
  27. Gruppe des Nationalsozialistischen Studentenbundes in Marburg, 2. Juni 1926
  28. Erster Hinweis auf hessische SS im „Völkischen Beobachter“, 19. Juni 1926
  29. Georg-Büchner-Preis für Kasimir Edschmid, 11. August 1927
  30. Rücktritt des Gauleiters Dr. Schultz in Kassel, September 1927
  31. Reichsgericht hebt hessisches Landtagswahlgesetz auf, 17. Dezember 1927
  32. Wahlen zum Deutschen Reichstag, 20. Mai 1928
  33. Starke linke Mehrheit in Offenbach bei den Reichstagswahlen, 21. Mai 1928
  34. Gründung einer NSDAP-Ortsgruppe in Limburg, 6. Oktober 1928
  35. Erster Aufmarsch der SA in Limburg, 21. Oktober 1928
  36. Zusatzwahlen im bisherigen Freistaat Waldeck, 9. Juni 1929
  37. Erste Sommersonnwendfeier in Frankenberg (Eder), 21. Juni 1929
  38. Verbot der Mitgliedschaft in NSDAP- oder KPD-Organisationen für preußische Beamte, 3. Juli 1929
  39. Kasseler Polizeipräsident fordert Vorgehen gegen NSDAP, 5. Oktober 1929
  40. Kommunalwahlergebnisse in Darmstadt, 17. November 1929
  41. Parteitag der DNVP in Kassel, 22. November 1929
  42. Volksentscheid „gegen die Versklavung des Deutschen Volkes“, 22. Dezember 1929
  43. Vorfälle beim Besuch des preußischen Kultusministers in Marburg, 14. Januar 1930
  44. Verbot von Umzügen und Versammlungen unter freiem Himmel, 16. Januar 1930
  45. Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten in Offenbach, 12. Februar 1930
  46. Annahme von Verfassungsänderungen durch den Hessischen Landtag, 28. März 1930
  47. Verhängung eines Uniformverbots in Preußen, 11. Juni 1930
  48. NSDAP provoziert die sogenannte Blutnacht von Kassel, 18. Juni 1930
  49. Heftige Debatten um die „Blutnacht von Kassel“, 23. Juni 1930
  50. Krawalle nach einer NSDAP-Kundgebung in Kassel, 2. Juli 1930