Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen
Gregor <I., Papst>
Sein Todestag wurde als festlicher Namenstag gefeiert. Er kam aus einem bürgerlichen Hause in Rom, entschied sich früh für eine geistliche Laufbahn und widmete sein Leben den mönchischen Idealen der Armut, Barmherzigkeit und Demut. Berüchtigt war er für seine konsequente Umsetzung des Fastenideals und der Bedürfnislosigkeit. So soll er einem Mönch in seinem Kloster, der heimlich Geld aufbewahrt hatte, ein christliches Begräbnis verweigert haben. Sehr freigiebig versorgte er als Bürgermeister von Rom die Bedürftigen der Stadt, verschenkte seinen Besitz und pflegte Arme und Kranke. Die Papstwürde nahm er erst an, nachdem er trotz Flucht in den Wald durch Hinweise Gottes aufgefunden wurde. So schmückt die Legende seine Demut und Ablehnung von herausgehobenen Positionen aus. Als Papst organisierte er die Christianisierung Englands durch die Entsendung von Mönchen. Er gründete Sängerschulen und förderte die Musik und die Ausgestaltung der Gottesdienste durch Gesang. Der Begriff „Gregorianik“ für diese frühe kirchliche Kunst erinnert bis heute an sein Wirken. Abgebildet wird er in päpstlicher Tracht, meist mit einer Taube auf der Schulter, während er in einer Schriftrolle schreibt. Diesem Symbol liegt die Legende von der Einflüsterung der Predigten durch Gott (Heiliger Geist) zugrunde.
Weitere Informationen zu Gregor <I., Papst> im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek