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Kohlenmangel führt zur Drosselung oder Einstellung der Produktion in wichtigen Fabriken, 2. Februar 1942

Die Sicherheitsdienst der SS berichtet in seinen Meldungen aus dem Reich über die Folgen der mangelnden Kohlenversorgung auf die Industrie. Die derzeitige Kohlenversorgungslage sei in allen Reichsteilen fast katastrophal, sodass die ernstesten Auswirkungen auf die gesamte Industrieproduktion zu befürchten seien. In der kriegswichtigen und kriegsentscheidenden Industrie seien diese Auswirkungen schon seit Monaten spürbar. Aus Frankfurt am Main werde beispielsweise für den November/Dezember 1941 berichtet, dass ein Hammerwerk im Bezirk für drei Wochen stillliegen musste und die Anlagen in einem Eisenwerk seit Tagen mit Holz geheizt würden, da der Kohlenvorrat dem Ende entgegen gehe. Die Kohlenvorräte in der Industrie seien bis auf wenige Ausnahmen bis auf die Frostschutzreserve zusammengeschrumpft. Am 19. Januar 1942 hätte eine Reihe von Betrieben in Frankfurt die Produktion einstellen müssen, darunter Betriebe mit kriegsentscheidender Fertigung und einer Belegschaft („Gefolgschaft“) von zusammen 7.000 Mann. In Offenbach am Main ruhten seit 26. Januar über 20 Betriebe und auch die Opel-Werke in Rüsselsheim würden in Kürze die Fertigung einstellen müssen.
(OV)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Kohlenmangel führt zur Drosselung oder Einstellung der Produktion in wichtigen Fabriken, 2. Februar 1942“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4854> (Stand: 2.2.2022)
Ereignisse im Januar 1942 | Februar 1942 | März 1942
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