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Verkauf von „Schewena-Kreuzen“ als Schutz bei Bombenangriffen, 23. Oktober 1941

Der SS-Sicherheitsdienst gibt in seinen geheimen Meldungen aus dem Reich eine Nachricht aus Frankfurt am Main wieder, wonach zur Zeit Tausende von sogenannten „Schewena-Kreuzen“ unter den Katholiken Westdeutschlands, besonders in Frankfurt selbst, für fünf Pfennig das Stück vertrieben werden. Das Kreuz, das durch eine angebliche Berührung mit Holz vom Kreuze Christi „geweiht“ sei, soll Sach- und körperliche Schäden bei Bombenangriffen verhüten.

Es werde jedem Katholiken angeraten, ein solches Luftschutzamulett in sämtlichen Zimmern seiner Wohnung, in Mansarden, auf Dachböden usw. anzubringen. Personen, die im Besitz eines Kreuzes seien, hielten sich dadurch gegen jede Gefahr bei Fliegerangriffen gefeit. Nach einer Meldung verzichteten einzelne Besitzer solcher Kreuze deshalb darauf, bei Luftangriffen den Luftschutzkeller aufzusuchen.

Eine gewisse Gefährdung sei also nicht von der Hand zu weisen, man rate jedoch örtlich von Maßnahmen gegen den Verkauf der Kreuze vorläufig ab, weil der Glaube an diese kirchlichen Schutzmittel doch einen gewissen beruhigenden Einfluß auf die Haltung dieser Bevölkerungsteile in den luftgefährdeten Gebieten auszuüben vermag.
(OV)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Verkauf von „Schewena-Kreuzen“ als Schutz bei Bombenangriffen, 23. Oktober 1941“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4794> (Stand: 23.10.2021)
Ereignisse im September 1941 | Oktober 1941 | November 1941
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